Neue Fossilienausstellung im Mettinger Mineralienmuseum

Vom Ammonit zur Wasserwaage
Neue Fossilienausstellung im Mettinger Mineralienmuseum.

Neben der umfangreichen Mineraliensammlung hat das Mineralienmuseum Mettingen durch einen Nachlass eine umfangreiche Fossiliensammlung neu im Bestand. Ein Großteil der Funde stammt aus der Region Tecklenburg – Ledde.
Wer schon immer wissen wollte, welche Tiere zu Zeiten der Dinosaurier hier gelebt haben, was es mit Donnerkeilen auf sich hat oder was Wasserwaagen sind und wie sie entstehen, kann im Rahmen der neuen Ausstellung im Mettinger Mineralienmuseum mehr darüber erfahren.
Ammoniten gehören zu den bekanntesten Fossilien überhaupt. Sie haben 350 Mio Jahre lang die Weltmeere beherrscht bis sie in der Kreidezeit ausstarben. Man findet sie in Größen von wenigen Millimetern bis zu 2,5 Metern Durchmesser. Sie entwickelten zum Teil bizarre Gehäuse, die häufig eine sehr schöne Ornamentierung mit Höckern, Rippen, Kielen oder Stacheln aufweisen. Aufgrund der Schönheit, Artenvielfalt und Häufigkeit sind sie bei vielen Fossiliensammlern beliebt und begehrt. Wie sie zu ihrem Namen kamen, erfahrt ihr bei uns im Museum.
Habt Ihr schon einen Donnerkeil gesehen oder selbst einen Donnerkeil am Ostseestrand gefunden? Sie zählen zu den häufigsten Fossilien überhaupt. Die fingerförmigen bräunlichen Gebilde, die auch Teufelsfinger genannt werden, sind Reste von Tintenfischen, die aussahen wie heute Kalmare. Die kleinsten von ihnen maßen nur wenige Zentimeter. Es gab aber auch sehr große Belemniten, deren Körper bis zu 3 Meter lang werden konnten. Wer wissen will, wie sie zu ihrem Namen kamen und welche Rolle germanische Gottheiten dabei spielten, ist bei uns im Museum richtig.
Seeigel lebten in großer Zahl auf dem Boden des Kreidemeeres. Manche waren nur wenige Millimeter groß, andere fast doppelt faustgroß. Aus einigen entwickelten sich sog. Fossile Wasserwaagen. Neugierig wie sie aussehen? Dann kommt und besucht uns.

Der Maus- Türöffnertag am 03.10.2022 an dem sich das Mineralienmuseum Mettingen gemeinsam mit der Firma Salzling, Christine Beck, beteiligt, ist in diesem Jahr unserem neuen Ausstellungsteil gewidmet. Anmeldungen sind unter die-maus.de möglich. Wir freuen uns auf Sie Euch.

Stein des Monats August 2022 der Sardonyx

Das Mettinger Mineralienmuseum stellt vor: Stein des Monats August 2022: Sardonyx.
Der Name “Sardonyx“ setzt sich aus ‚Sarder‘ und ‚Onyx‘ zusammen. Im Mittelalter war Sarder ein Begriff für braunen Karneol. Er wurde nach dem kleinasiatischen Hafen Sardes benannt, von wo aus der Stein in das antike Griechenland ausgeführt wurde. Onyx bezeichnete in der Antike gebänderte, im Mittelalter speziell schwarz-weiße Steine und bedeutet „Fingernagel“ auf griechisch, eine Anspielung auf Erscheinungsbild und Wirkung des antiken Steins. Das Aussehen des Sardonyx ist schwarz, braun mit hellen bis weißen streifigen Einschlüssen. Der Sardonyx gehört als Chalcedon zu den Quarzen und damit zur Mineralklasse der Oxide. Seine Härte auf der Mohs´schen Härteskala beträgt 6,5 – 7. Sardonyx entsteht magmatisch aus Kieselsäurelösungen, die durch Eisen- und Manganoxid schwarz gefärbt werden, und ursächlich für das Entstehen der schwarzen Onyxschicht sind. Erfolgt die Färbung der Kieselsäurelösung allein durch Eisenoxide entsteht die rote oder braune Karneolschicht. Die weiße Chalcedonschicht ist vollkommen rein, ohne jegliche Fremdstoffe. Nach dem langsamen Austrocknen der Kieselsäure kristallisiert diese lagenweise in Spalten und Hohlräumen von Vulkangestein. Der Sardonyx wurde schon bei den alten Griechen und Römern erwähnt. Die Soldaten nahmen ihn mit in die Schlacht, damit er ihnen Tapferkeit und den Sieg beschere. Bis ins Mittelalter galt er als Stein der Fülle, Tugend, Furchtlosigkeit und Beredsamkeit. Ferner wurde ihm nachgesagt, dass er Verstand und Vernunft verleihe. Als klassischer Schmuckstein wurde er bereits von den Römern zu Schmuckstücken und Kameen verarbeitet. Unter Kamee versteht man ein durch Gravur erhabenes Relief aus einem Schmuckstein. Aufgrund der Mehrfarbigkeit des Sardonyx eignet sich dieser Stein hervorragend für die Herstellung von Kameen. Besonders berühmt ist die Sardonyxkamee mit dem Bildnis des römischen Kaisers Claudius. Die Zarin Katharina die Große und König Friedrich II. von Preußen waren begeisterte Sammler dieser Schmuckstücke.

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