Stein des Monats Mai 2025: Rhodonit.

Das Mineralienmuseum Mettingen präsentiert:

Stein des Monats Mai 2025: Rhodonit.

Rosen begleiten Menschen seit ca. 4000 Jahren, was das Fresko mit dem blauen Vogel im Palast von Knossos auf Kreta eindrucksvoll belegt. Die Lateiner kennen „sub rosa“, eine Redewendung, die „im Vertrauen“ oder „unter dem Siegel der Verschwiegenheit“ bedeutet und Umberto Ecco nannte seinen Roman, der eine Detektivgeschichte und eine anspruchsvolle Schilderung der mittelalterlichen Welt enthält „ Der Name der Rose „.

Unser Stein „ Rhodonit“, den bereits die alten Griechen als „Stein der Rose“ kannten, erhielt seinen Namen erst 1819 durch den Berg- und Hüttenwerksdirektor Christoph Friedrich Jasche aufgrund seiner Farbe, die an die Farbe von Rosen erinnert, nach dem griechischen Wort „rhodon“ für Rose

Der Rhodonit zeichnet sich durch seine auffällige Farbpalette aus. Die rosa oder rote Grundfarbe wird oft durch die schwarzen Einschlüsse oder Adern kontrastiert, was dem Stein ein markantes und attraktives Erscheinungsbild verleiht.

In der Antike galt der Rhodonit als Schutzstein für Reisende. Angeblich sollte er den Herzschlag seines Trägers beschleunigen und so den Reisenden vor Gefahren warnen.

Rhodonit, der u.a. auch als Rosenstein, Mangankiesel, Inkarose und Pajsbergit bekannt ist, gehört zur Mineralklasse der „ Silikate und Germanate“ und hat eine Mohshärte von 5- 6,5. Chemisch gesehen, handelt es sich um ein Mangan- Silikat.

Rhodonit bildet sich hauptsächlich durch Metamorphose in manganreichen Gesteinen. Die Bildung kann aber auch in Erzgängen durch hydrothermale Vorgänge erfolgen.

Er entwickelt meist körnige bis massige Minerale von rosa bis roter, bräunlichroter oder graugelber Farbe, die oft von schwarzen Manganoxid-Adern, durchzogen sind.

Rhodonit ist bisher an 1000 Fundorten dokumentiert. Die Hauptvorkommen sind in Russland, Schweden, Peru, Kanada, den USA, Australien und Madagaskar zu finden. Russland gilt als eine der bekanntesten und reichsten Quellen für diesen Stein.

Im 19. Jahrhundert war Rhodonit daher dort auch einer der beliebtesten Edelsteine. Im Fersmann-Museum in Moskau befindet man eine 200 kg schwere Vase aus reinem Rhodonit und in der Moskauer U-Bahn-Station Majakowskaja wurden ganze Wandflächen mit Rhodonit-Platten ausgekleidet.

Bei uns wird Rhodonit ausschließlich zu Schmucksteinen verarbeitet und kommt geschliffen in Form von Tafelsteinen, Cabochons und Perlen für Halsketten oder anderen kunstgewerblichen Gegenständen in den Handel.

Auch in den USA erfreut sich der Stein großer Beliebtheit. 1979 wurde er zum Staatsjuwel von Massachusetts ernannt.

Der Rhodonit gilt als ein guter Schutzstein gegen Ängste. Er soll sich bei Prüfungsangst bewährt haben und seinen Träger auch vor geistigen Blackouts schützen. Ferner sagt man ihm nach, dass er das Herz, die Atemwege und das Immunsystem stärke und gegen Allergien schütze.

Auch in online-Spielen ist der Rhodonit vertreten. Man findet ihn in den Zelda-Spielen Breath of the wild und Tears of the kingdom.

Stein des Monats April  2025: Apatit

Das Mineralienmuseum Mettingen präsentiert:

Stein des Monats April  2025: Apatit.

Der Name Apatit ist an die griechischen Mythologie angelehnt. Apate, die Göttin der Täuschung des Betrugs und der Gaunerei stand dafür Pate. Der Überlieferung nach war Apate eines der Übel, die beim Öffnen der Büchse der Pandora in die Welt entwichen und über die Menschheit herfielen. Im Griechischen bedeutet „apato“ – ich täusche.

Der Apatit erhielt deinen Namen, da man früher irrtümlich annahm, dass jedes Mineral seine charakteristische Farbe hat.Tatsächlich ist der Apatit aufgrund seiner großen Farben- und Varietätenvielfalt ein leicht zu verwechselnder Edelstein.So wird er nicht selten für einen Turmalin, Peridot oder einen Beryll gehalten. Einzig die mangelnde Härte hilft bei der Unterscheidung. Er ritzt zwar Glas, ein Taschenmesser hinterläßt aber bei ihm Spuren. Als Ende des 18. Jahrhunderts seine chemische Zusammensetzung bestimmt und das Mineral als selbständig anerkannt wurde, erhielt es vom Abraham Gottlob Werner, der Professor an der Bergakademie in Freiberg war, den Namen Apatit. Da sich die Bestimmung des Minerals für die damaligen Mineralogen scheinbar ziemlich irreführend gestaltete, wurden die unterschiedlichen Erscheinungsformen des „trügerischen“ Steins und seine „täuschende“ Ähnlichkeit mit anderen Mineralien dementsprechend namentlich belohnt.

Der Apatit besitzt eine Vielzahl von Synonymen. So wird er unter anderem auch als Augustit, Davisonit, Spargelstein und Staffelit bezeichnet. Der Apatit braucht sich aber hinter anderen Edelsteinen nicht zu verstecken, da er eine ganz eigene Schönheit besitzt.

Das Erscheinungsbild des Apatit reicht von hexagonalen kurzen oder langen Kristallen bis zu derben körnigen Massen oder mikroskopisch kleinen Einsprengseln. Er kristallisiert meist undurchsichtig und nur selten klar.

Apatit besteht aus vielen verschiedenen Mineralstoffen und Spurenelementen. In ihm enthalten sind unter anderem, Calcium, Fluor, Phosphat, Magnesium und Eisen. Seine Entstehungsweise ist äußerst vielfältig. Er kann magmatisch, hydrothermal und auch sedimentär entstehen.

Kleine Apatitkristalle findet man ihn häufig in Erruptivgesteinen. Große Kristalle findet man in hydrothermalen Gängen. Apatit findet sich außerdem häufig in Marmor. In Sedimenten ist der Apatit Hauptbestandteil fossiler Knochen und anderer organischer Reste.

Der Apatit gehört zu den sog. fremdgefärbten Mineralien. Als reine Substanz ist der Apatit nahezu farblos. Je nachdem welche Elemente im Apatit vorhanden sind, variiert seine Farbe von Grün über Gelbgrün, Grün bis zu Blau.Verantwortlich für die Färbung des Apatits sind Spurenelemente und Mineralien in seiner chemischen Zusammensetzung, Zum Beispiel entsteht das typische Blau durch das Vorhandensein von Eisen und Mangan. Grüner Apatit enthält oft Chrom und Nickel, während gelber Apatit durch das Vorhandensein von Eisen und Titan entsteht.

Im Gegensatz zu einigen anderen Edelsteinen kann die Farbe des Apatit nicht einfach verändert werden. Sie ist ein natürlicher Bestandteil des Steins und bleibt konstant.

Apatit gehört zu den Phosphatmineralen und ist als Mineral in vielen Ländern der Welt zu finden, Apatite in geeigneter Qualität für die Schmuckverarbeitung sind jedoch selten. Sie werden vorwiegend in Brasilien, Madagaskar und Mexiko abgebaut, aber auch in Kanada und in Russland werden ansprechende Exemplare gefunden. Die Edelsteinverarbeitung erfolgt meist in der Schweiz.

Mit einer Mohs’schen Härte von 5 gehört der Apatit zu den mittelharten Mineralen.

Die größten Apatit bzw. Phosphat– Lagerstätten der Welt befinden sich in Florida und Tennessee in den USA. Sie produzieren fast die Hälfte der Phosphatförderung der Welt. Dort erfolgt der Abbau dieser Phosphate als Rohstoff zur Herstellung von Phosphatdünger. Die Apatit-Varietät Hydroxylapatit wird in der Medizin als Knochenersatz oder als Beschichtung von Implantaten aus Titan verwendet.

In der Steinheilkunde sagt man dem Apatit nach, dass er Energiereserven für die Bildung von Knorpeln, Knochen, Zellen und Zähnen mobilisieren kann. Seine Wirkung soll sich besonders bei Osteoporose, Rachitis, Arthrose, Gelenkschmerzen, Knochenbrüchen und Zahnproblemen entfalten. Außerdem soll er die Abwehrkräfte stärken, durch beschleunigte Regeneration von Gewebe die Heilung bei Krankheiten und Verletzungen fördern und durch die Regulierung des Immunsystems Unterstützung bei Autoimmunerkrankungen leisten.

Auch psychische Wirkungen werden ihm nachgesagt. Er soll offen und kontaktfreudig machen, Energie mobilisieren und gegen Apatie helfen. Ferner wird ihm zugeschrieben, er könne helfen, negative Emotionen wie Angst und Sorgen loszulassen und uns dabei unterstützen, uns selbst zu akzeptieren und unser volles Potenzial zu entfalten. Dem Apatit wird weiter eine beruhigende Wirkung zugeschrieben. Auch soll er dabei helfen, innere Blockaden zu lösen und neue Wege zu gehen.