Stein des Monats Juni 2022

Das Mettinger Mineralienmuseum stellt vor:
Stein des Monats Juni 2022: die Perle.
Perlen sind Erzeugnisse von Muscheln aus der Familie der Flügelmuscheln. Woher der Name Perle stammt, ob von der Muschelart (lat. Perna) oder von der kugeligen Form (lat. Sphaerula), ist unklar. Die Römer übernahmen den griechischen Namen Margarita für Perle, der sich bis heute im Namen Margarete wiederfindet. Der Namenszusatz margaritifera, den eine ganze Reihe von Muscheln führen, bedeutet auf deutsch „perlentragend“. Hauptbestandteil der Perle ist Perlmutt. Es handelt sich dabei hauptsächlich um kohlensauren Kalk in der Modifikation des Aragonits. Dazu kommt Conchin, eine organische Hornsubstanz, die kittartig, die in dem Mittelpunkt konzentrisch gelagerten Mikrokristalle verbindet. Die Bildung von Perlen erfolgt als Ergebnis einer Reaktion gegenüber Fremdkörpern, die zwischen Muschelschale und Mantel oder ins innere des Mantels eingedrungen sind. Da die äußere Haut des Mantels durch Perlmuttausscheidungen die Muschelschale aufbaut, werden alle Fremdkörper in diesem Bereich mit umschlossen. Eine solche Abkapselung führt zur Perle. Im Innern des Mantels eingedrungene Fremdkörper führen zu allseits gerundeten Perlen. Obwohl nur von geringer Härte (Mohshärte von 2 1/2- 4 1/2) ist Perlmutt überaus resistent und elastisch, weshalb die Forschung intensiv nach synthetischen Produktionsmöglichkeiten sucht. Der Schimmer des Perlmutts wird von Experten mit zwei Fachbegriffen beschrieben: Lüster und Orient. *Unter **Lüster* versteht man den Oberflächenglanz einer Perle, während Orient den Innenglanz der Perle – das innere Leuchten, das aus der Perle dringt, beschreibt. Die Größe der Perlen schwankt zwischen der eines Stecknadelknopfes und eines Taubeneies.
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