Bilder vom Museum

Herzlich Willkommen auf unserer Webseite!
Das Mettinger mineralogische und petrologische Museum ist immer einen Besuch wert.

Aktuell

Mineralogie Museum

Das Mineralienmuseum Mettingen ist in mehrere Bereiche aufgeteilt und umfasst mehr als 30 000 Exponate aus den Bereichen:

Bergbau mit Modell und Bergmann
Fossilien
Heimatsammlung (Lagerstättenkundliche Sammlung im Einflussbereich des Bramscher Intrusivs)
Systematische Sammlung
Kristallografie
Mineralien von A – Z
Gesteinssammlung
Schmuck und Edelsteine

Wir weisen auf Sie auch unsere derzeitige Sonderausstellung „Mein Freund der Kieselstein“ – mit der in Mettingen gefundenen Steinaxt, hin.

Wir wünschen einen informativen Aufenthalt auf unserer Webseite und auch gerne auch persönlich im Mettinger Mineralienmuseum vor Ort.

 

Youtube

Neue Videos aus dem Mineralien Museum Mettingen

Im Mineralien Museum Mettingen hatten wir erneut Besuch vom YouTuber Martin Roesner, besser bekannt als der GermanRockTumbler.

Nach dem erfolgreichen ersten Video haben wir beschlossen in lockerer Folge Mottovideos über unsere Steine und Fossilien zu drehen.

Wir sind begeistert von der Professionalität des German Rock Tumblers und fasziniert, wie sich alles im Video später zusammenfügt. Ganz große Klasse!
Herzlichen Dank für die tolle Gelegenheit unsere faszinierenden Steine einem größeren Publikum zu präsentieren und vielleicht sogar den ein oder anderen auf diesem Wege zu einem neuen Hobby zu verhelfen.

Begonnen haben wir mit der Quarzfamilie, wobei wir uns im Video Bergkristall, Rauchquarz, Amethyst, Citrin und Rosenquarz näher ansehen.
Anhand der beigefügten Fotos könnt Ihr sehen, welche Steine unter die Quarzgruppe fallen und erhaltet so einen ersten Vorgeschmack darauf, was Euch im ersten Motto- Video aus Mettingen erwartet.

 Anbei der Link und Ihr seid dabei: https://www.youtube.com/watch?v=pWpRJGz39qI

In der letzten Woche haben wir ein weiteres Mottovideo gedreht. Thema waren dieses Mal versteinerte Hölzer und Pflanzenfossilien.

Super spannende Themen und Videos mit brillanten Bildern erwarten Euch.
Schaut einfach mal bei uns vorbei unter

GermanRockTumbler
Quarzfamilie
https://www.youtube.com/watch?v=pWpRJGz39qI

GermanRockTumbler
Wie entsteht versteinertes Holz?
Video direkt Link:
https://youtu.be/yxnqLeEvGMQ?si=SYpmfPhQIm54s70r

Viel Spaß wünschen

Martin Roesner

und

das Team des Mineralienmuseums Mettingen.

Baryt 2025

Das Mineralienmuseum Mettingen präsentiert:

Stein des Monats Oktober: Baryt

Ausgehend von der Herbstfärbung des Laubes haben wir uns in diesem Monat einen Stein ausgesucht, der farblich, zumindest auf diesem Foto, an gefallenes Laub erinnert.

Der Name des Stein des Monats „ Baryt“ stammt vom griechischen Wort „ barys“ ab, was übersetzt „ schwer“ bedeutet. Ursächlich dafür war, dass Baryt im Vergleich zu den anderen Materialien wie Fluorit, Gips oder Calcit, mit denen er zusammen abgebaut wurde, wegen seiner hohen Dichte deutlich schwerer war. Dies brachte dem Baryt auch die Bezeichnung „Schwerspat“ ein.

Baryt war schon seit den Anfängen  des Bergbaus bekannt, da er häufig auf Erzgängen vorkommt. Er wurde für ein völlig wertloses Mineral gehalten bis die Alchemisten ihn im Mittelalter für sich entdeckten. Vincenz Cascariolo, ein Schuhmachermeister aus Bologna, erwärmte 1630 eine Barytknolle und stellte fest, dass sie im Dunkeln leuchtete. So wurde die Phosphoreszenz entdeckt. Da die Barytknollen aus dem Gipsmergel in der Nähe von Bologna stammten, waren sie als „leuchtende Kugeln aus Bologna“ bekannt.

Baryt ist ein Bariumsulfat, das zur Mineralklasse der Sulfate zählt, und das sich neben seiner hohen Dichte, durch chemische Beständigkeit und geringe Wasserlöslichkeit auszeichnet. Es wird als Rohstoff für weiße Pigmente, Füllstoff in Papier, Schalldämmstoffen und Kunststoffen verwendet und dient als wichtige Komponente in Bohrspülungen für Öl- und Gasbohrungen, um diese zu stabilisieren. Aufgrund seiner hohen Dichte und guten Abschirm-Eigenschaften wird Baryt in Strahlenschutzbeton, beispielsweise für Röntgenräume, also zum Schutz vor Radioaktivität in der Medizin verwandt.

Er kann in verschiedenen Formen, Farben und Kristallstrukturen auftreten.

Die Barytkristalle können tafelig, prismatisch oder keilförmig sein und sehr groß werden. Da Baryt für seine schönen und vielfältigen Kristallformen, darunter Rosetten oder Hahnenkamm-Aggregate, bekannt ist, ist er auch ein begehrtes Mineral für Mineraliensammler.

Eigentlich ist Baryt farblos. Er erhält seine Farbe durch Verunreinigungen. So färbt ein Eisenanteil den Baryt grünlich, braun, gelb oder rot, Manganbestandteile färben den Baryt rosa, Ton sorgt für blau oder grau, während organische Substanzen den Baryt grau- schwarz färben.Baryt bildet sich aus hydrothermalen Lösungen oder auch sedimentär. Man findet ihn in hydrothermalen Ganglagerstätten oder in Erzlagerstätten.

Selbst auf dem Meeresboden ist Baryt zu finden, etwa auf dem Boden des Pazifik sowie in Gesteinsproben des Mittelatlantischen Rückens und des Zentralindischen Rücken konnte Baryt nachgewiesen werden. In Sedimenten entsteht er als Knolle ( Barytrose) oder als Kluftfüllung. Für seine Hitzeempfindlichkeit ist das Mineral chemisch sehr beständig. Selbst in heißer, konzentrierter Schwefelsäure löst er sich nur langsam auf. Es ist nicht giftig und nicht wasserlöslich.

Farbloser Baryt fluoresziert, wenn man ihn unter langwelliges UV – Licht hält, gelb, orange oder pink, unter kurzwelligem UV – Licht fluoresziert Baryt gelb und zeigt Phosphoreszenz.

Baryt ist ein weltweit vorkommendes Mineral. Man geht von über 8600 Fundstellen aus. Bedeutende Lagerstätten gibt es unter anderem in Deutschland (Grube Clara,Oberwolfach, Schwarzwald), im Erzgebirge ( Grube Niederschlag) sowie im Thüringer Wald in der Nähe von Ilmenau ( Grube Gehren), in Marokko, in Spanien,in den USA, in Großbritannien, auf Sardinien, in Rumänien und in Tschechien.

Außerhalb der Erde fand sich Baryt noch in den Gesteinsproben in der Nähe der Landeplätze von Luna 16, 20 und 24 auf dem Mond.

Von der Vereinigung der Freunde der Mineralogie und Geologie wurde Baryt 2023 zum Mineral des Jahres in Deutschland und Österreich gewählt.

Maustag 2025

Neuer Besucherrekord im Mineralien Museum Mettingen

Die letzte Woche war für das Mineralien Museum ein voller Erfolg.

Anläßlich des Ärappelfestes haben über 400 Besucher unser Museum besucht und am 03.10.2025 kamen anläßlich des Türöffnertags der Sendung mit der Maus nochmals 400 Gäste.

Kinder und Erwachsene hatten viel Spaß bei der Jagd nach mit Mäusen gekennzeichneten Steinen. Ein Spiel, das übrigens unser Kollege Werner Kohl erdacht und entwickelt hat und das immer für leuchtende Kinderaugen sorgt.

 

Liebe Gäste Ihr seid spitze!

 

Unsere diesjährige Malaktion.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in 2026.

Ihr Team des Mineralien Museums Mettingen

Museum auf Youtube

Hurra,

das Mineralogiemuseum ist auf YouTube !

 

Martin Roesner, besser bekannt aufgrund seiner YouTube Videos und seiner Reels auf Instagram als German Rock Tumbler, hat anläßlich seines 5.000. Abonnenten unser Museum besucht und darüber ein Video gedreht, das auf YouTube angeschaut werden kann.

Wir haben uns riesig über den Besuch und den wundervollen Achat, den er selbst gefunden, geschliffen und poliert hat und der nun bei uns im Museum ausgestellt wird, gefreut.

 

Wer uns noch nicht besucht hat oder noch darüber nachdenkt, hat hier die Möglichkeit sich vorher einen Eindruck von unserem Museum zu verschaffen. Wir bedanken uns daher auf diesem Wege nochmals ganz herzlich bei Herrn Roesner und werden die gute Zusammenarbeit in Kürze fortsetzen.

 

Herzlichen Dank für die Idee und die tolle Umsetzung

vom Team des Mineralien Museums Mettingen

Hier geht es zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=kKGIoa4lK6w

 

Schwefel September

Das Mineralienmuseum Mettingen präsentiert:

Stein des Monats September: Schwefel

Schwefel steht oft als Symbol für den Teufel, das Böse und die Hölle. Wenn man unser wunderschönes, gelbes Exemplar sieht, vermag man sich dieser Vorstellung kaum anzuschließen. Foto: Karin Brinkmann

Schwefel (Sulfur) ist ein chemisches Element und gehört zu den Nichtmetallen. Der Name Schwefel leitet sich genau wie die lateinische Bezeichnung sulfur von der indogermanischen Wurzel suel- mit der Bedeutung“ langsam verbrennen“ ab, woraus im Germanischen der Begriff „schwelen“ entstand. Das Elementsymbol ist S und die Ordnungszahl im Periodensystem ist 16, was bedeutet, das Schwefel an 16. Stelle bei der Häufigkeit des Vorkommens in der Lithosphäre steht.

Schwefel wird seit langer Zeit von Menschen genutzt. Um 5000 v. Chr. wandten Chinesen und Ägypter Schwefel zum Bleichen von Textilien, als Arzneimittel und zur Desinfektion an. Der Papyrus Ebers  ( ca. 1500 v. Chr.) beschreibt die Verwendung von Schwefel zur Behandlung von bakteriellen Entzündungen des Auges.

Chinesen gewannen im dritten Jahrhundert vor Christus Schwefel aus Pyrit. Das vorklassische Griechenland verwendete Schwefel als Arzneimittel und das durch Verbrennung von Schwefel entstehende Schwefeldioxid sowohl als Desinfektionsmittel zur Verhütung von Infektionskrankheiten, wie etwa der Pest, als auch zur Schwefelung von Wein, worüber Homer um 800 v. Chr. in seiner Odyssee berichtet. Schwefeldioxid wird noch heute in der Lebensmittelchemie als Antioxidationsmittel und zur Konservierung verwandt. 

Die antike Kriegsführung verwendete Schwefel als Brandwaffe oder Brandbeschleuniger. Nach einer Abhandlung aus der chinesischen Song- Dynastie setzte sich Schwarzpulver damals aus Kaliumnitrat, Holzkohle und Schwefel zusammen. Lange Zeit blieb Schwarzpulver der einzige Spreng- und Explosionsstoff und war damit hoch begehrt.

Schwefel findet sich in der Erdhülle in verschiedenen Formationen, wie z.B. in Salzlagern oder bei vulkanischen Aktivitäten. Schwefel wird entweder als elementarer Schwefel gewonnen, der zu über 90 % weiter zu Schwefelsäure, einer der technisch wichtigsten und meistproduzierten Grundchemikalien verarbeitet wird, oder in Form seines Oxids durch Rösten von sulfidischen Erzen. Elementarer Schwefel wird weltweit gewonnen und gehandelt. 2020 wurden in der gesamten Welt fast 80 Millionen Tonnen Schwefel produziert. Die größten Produktionsländer waren die China, die USA und Russland, gefolgt von Saudi- Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Weltweit sind 1500 Fundorte nachgewiesen worden. Schwefel kommt in der Natur in mächtigen Lagerstätten zum Beispiel in Sizilien, Polen, Irak, Iran, Louisiana, Texas und Mexiko vor. Aber auch bei Mineralproben vom Meeresboden des Golfes von Mexiko, des Mittelatlantischen Rückens und des Ostpazifischen Rückens wurde Schwefel nachgewiesen.

In unserer Region gab es zwischen Tecklenburg und Ibbenbüren bei Brochterbeck das Bad Holthausen. Die dortige Quelle wurde um 1900 entdeckt und verschaffte vor allem Patienten mit Gicht und Rheuma Linderung. 2003 wurde nach mehr als hundertjähriger Geschichte der Betrieb eingestellt.

Nur wenigen Menschen ist bekannt, dass auch Mettingen ein Schwefelbad war. Es befand  sich auf dem Gelände der heutigen Draiflessen Collection. 1873 ließ Karl Hermann August Lampe dort ein Haus errichten. Bei den Bauarbeiten stieß man auf eine Schwefelquelle. Daraufhin wurde in den Folgejahren ein Schwefelbad mit 10 Badezellen errichtet und im Garten ein Teich angelegt, der mit Booten befahrbar war. Als sich herausstellte, dass der Schwefelgehalt nicht stark genug war und Schwefel zugeführt werden mußte, ging die Zeit des Schwefelbades Mettingen zu ende. Seit 1949 befand sich auf dem Gelände die Produktion der CANDA.

Last but not least gibt es in unserer Region noch das Schwefelbad Steinbeck. Letztgenanntes ist eines der ältesten Heilbäder Westfalens, wurde 1823 entdeckt und bietet bis heute seinen zahlreichen Gästen 34 Grad warmes Heilwasser zur Heilung oder Besserung ihrer Leiden und vielseitige Möglichkeiten Körper und Seele zu verwöhnen. Schwefelbäder werden bei rheumatischen Erkrankungen, Hautkrankheiten sowie bei Gelenkbeschwerden und Durchblutungsstörungen verordnet.

Zurück in die Steinzeit

Zurück in die Steinzeit – als die Menschen sesshaft wurden 

02.09.2025- 31.01.2026

im Mineralien- und Fossilienmuseum Mettingen

Die Steinzeit war mit 2,6 Millionen Jahren die längste Epoche der Menschheitsgeschichte. Würde man ein Buch darüber schreiben, fände die Neuzeit erst auf der letzten Seite oder auch nur als Fußnote Platz.

Durch die neolithische Revolution, die vor 10.000 Jahren im Nahen Osten ihren Anfang nahm und sich dann über ganz Europa ausbreitete, wurden die Jäger und Sammler, die als Nomaden lebten, Teil von sesshaften landwirtschaftlichen Gemeinschaften. Damit änderte sich das Leben der Menschen grundlegend.

Steinerne Speerspitzen, bearbeitete Werkzeuge aus Stein, Steinzeitfeuerzeuge, Tongefäße, Kunst in Gestalt von Stein- oder sogar Bernsteinfiguren, Ackerbau, Tierhaltung, Errichtung von Häusern und Begräbnisstätten legen davon Zeugnis ab.

Unsere neue Ausstellung ist eine spannende Reise durch die Jungsteinzeit!

Kommen Sie vorbei. Wir freuen uns auf Sie.

Stein des Monats August 2025 Der Schwarzort- Schatz

Das Mettinger Mineralienmuseum präsentiert:

Stein des Monats : Der Schwarzort- Schatz- Bernsteinfunde aus der Jungsteinzeit

Bernstein übte auf Menschen zu allen Zeiten eine besondere Faszination aus. Die Vielfalt der Bezeichnungen für Bernstein, wie Tränen der Götter, Gold des Meeres oder Stein des Nordens beweisen eindrucksvoll, wie sehr dieser Stein die Fantasie der Menschen bewegt hat und bis heute bewegt.

Im Vorfeld unserer am 02.09.2025 startenden Ausstellung „ Zurück in die Steinzeit – als die Menschen sesshaft wurden“ haben wir einen Blick über die Landesgrenzen getan und sind im Bernsteinmuseum in Vilnius, der Hauptstadt Litauens, auf den Schwarzort- Schatz aus der Jungsteinzeit (3000 v. Chr.) aufmerksam geworden. Der Schwarzort- Schatz ist der größte archäologische Bernsteinfund der Welt mit der Besonderheit, dass er aus Figuren aus verschiedenen Epochen von der Jungsteinzeit bis hin zur Bronzezeit besteht, was bis heute Rätsel aufgibt. Eine Theorie besagt, dass diese Erzeugnisse aus den Steinzeit-Ortschaften im Samland bis nach Schwarzort gespült wurden. Eine andere Theorie hält dies für unmöglich und versucht zu beweisen, dass es bei Schwarzort über eine längere Periode einen Opferungsort gab.

Unabhängig davon, welcher Auffassung man sich auch anschließt, handelt es sich bei den Funden um die ersten Skulpturen der Jungsteinzeitmenschen aus Bernstein. Im Bernsteinmuseum in Vilnius ist eine Rekonstruktion des Schatzes zu sehen.

In Schwarzort im Kurischen Haff wurde bei der Vertiefung einer Fahrwasserrinne vor einer vorgelagerten Sandbank Bernstein gefunden. Nachdem Untersuchungen von einem größeren Vorkommen ausgingen, erfolgt der Bernsteinabbau ab 1857 mit dampfgetriebenen Baggern durch die Firma Stantien & Becker. Einzelne Bernsteinfunde wurden, da figürlich, als merkwürdig angesehen und an Besucher oder ausscheidende Mitarbeiter verschenkt. Eine Figurengruppe wurde in die USA verkauft, wo man nie wieder etwas von ihr hörte. Die Mehrzahl älterer Funde gilt als verloren.

Der Schwarzort- Schatz, von dem hier die Rede ist, wurde zwischen 1861- 1881 auf der vorgelagerten Sandbank gefunden. Er bestand neben Rohbernsteinstücken aus 434 Bernsteinamuletten, Ringen, Knöpfen und Perlen und blieb dank des Geologen Richard Klebs, der für das Abbauunternehmen beratend tätig war und die Besonderheit und den Wert erkannte, als Sammlung erhalten. In seinem Buch „ Bernsteinschmuck der Steinzeit“ hat er die Sammlung für eine Ausstellung in Berlin katalogisiert, so dass die einzelnen Funde bis heute rekonstruierbar sind. Später vervollständigte er die Sammlung mit einer umfangreichen Inklusensammlung ( Bernstein mit Insekten – oder Pflanzeneinschlüssen ) und betreute sie im Museum in Königsberg als Kurator. Nach seinem Tod kaufte der Staat Preußen 15.000 Stücke aus der Sammlung und gab sie an die Albertus -Universität in Königsberg. Der Leiter der Königsberger Bernsteinsammlung Prof. Dr. Ernst Andree´ ließ während des zweiten Weltkrieges große Teile der Sammlung zusammen mit anderen Kunstschätzen der Universität im Königsberger Schloss in Sicherheit bringen, wo bereits das legendäre Bernsteinzimmer lagerte.

In den Wirren des Krieges war die Sammlung zunächst verschwunden und galt als zerstört.

Zwei Kisten mit Teilen der Bernsteinsammlung waren mit anderen Kunstschätzen der Albertus- Universität Königsberg an die Göttinger Universität und zum Schutz vor Luftangriffen nach Volpriehausen ins ehemalige Kalibergwerk Wittekind, das als unterirdische Heeres-Munitionsanstalt diente, gelangt. Dort wurden die Kisten mit dem Schwarzort- Schatz in 600m Tiefe unter den Munitionslager- und fertigungsbereichen eingelagert. Die Königsberger Sammlung bestand zu ihrer Blütezeit aus circa. 120.000 Objekten Ob sie vollständig den hier beschriebenen Weg genommen hat bzw. wie viele Kisten wirklich nach Göttingen gelangten, ist nicht mehr nachvollziehbar. Vermutlich verblieb ein Teil der Sammlung in Königsberg und wurde bei Kämpfen im April 1945 zerstört. Ob weitere Kisten der Königsberger Bernsteinsammlung, die nach Göttingen gelangten, eventuell auch Teile des Bernsteinzimmers enthielten, ist unklar.

18 Skulpturen befanden sich beim damaligen Direktor der Universitäts- Bernsteinsammlung Prof. Dr. Karl Andree`, der sie im Januar 1945 auf der Flucht persönlich nach Göttingen brachte, wo er nach Kriegsende als Professor tätig war. Prof. Dr. Karl Andree´ war in der hiesigen Region übrigens kein Unbekannter. Er unternahm wissenschaftliche Exkursionen im Teutoburger Wald in der Nähe von Bad Iburg und im Münsterschen Becken und schrieb seine Dissertation über den Teutoburger Wald bei Iburg.

Das ehemalige Bergwerk nebst Heeres-Munitionsanstalt und Kulturschätzen wurde im April 1945 kampflos den Amerikanern übergeben, die es im Juli 1945 an die Briten übergaben. Danach begann man die Munition zu heben und geordnet zu sprengen. In der Nacht vom 28.9. zum 29.09.1945 kam es zu einer Explosion im Schacht, deren Ursache bis heute ungeklärt ist. 7 Menschen verloren dabei ihr Leben. Ob es Plünderer waren, die auf diese Weise versuchten in das Bergwerk mit den Schätzen zu gelangen, Fremdarbeiter, die sich rächen wollten oder Briten, die wegen der hohen Munitionsvorräte die Vernichtung der Schachtanlage veranlasst hatten, ist bis heute ungeklärt. Die in 500 m Tiefe im Bergwerk lagernden ca. 20.000t Munition explodierten und das folgende Feuer verstörte große Teile der eingelagerten Sammlungen. Erst im Frühjahr 1946 war das Bergwerk wieder befahrbar.

Die Munitionsvorräte waren komplett zerstört. Ab August 1946 versuchten Freiwillige zu retten, was noch zu retten war. Soldaten, Studenten und jeder der mithelfen konnte, wurden mobilisiert. Freiwillige bemühten sich die Überbleibsel der eingelagerten Sammlungen zu retten, dabei fanden sie auch Bernsteine.

Die zwei Kisten mit den Bernsteinen aus Königsberg sollen bereits im Vorfeld an den britischen Oberkommandierenden übergeben worden sein und 1958 nach Umwegen über das Kunstgutlager der Alliierten in Celle auf Intervention von Prof. Dr. Ernst Andree` nach Göttingen zurückgefunden haben. Hilfskräfte, die bei der Rettung der eingelagerten Schätze tätig waren, gaben weitere Bernsteine, die sie gerettet hatten, zum Teil erst Jahre später zurück. Ein besonders markantes Stück kehrte so nach 50 Jahren in den Bestand zurück. 80 Teile des Schatzes wurden online eingestellt an der Harvard University entdeckt. 400 Teile wurden dank aufmerksamer Mitarbeiter der Harvard University schließlich zurückgegeben. Insgesamt wurden von der Königsberger Sammlung, zu der der Schwarzort-Schatz gehört, 18.000 Teile gerettet.

Die Bergungsarbeiten im ehemaligen Kalibergwerk mussten aufgrund eindringenden Grundwassers im Oktober 1946 beendet werden. 1955 wurden alle Gänge geflutet und alle Schächte stehen bis heute unter Wasser und sind versiegelt. An weitere Bergungen ist nicht mehr zu denken. Ob sich auch, wie teilweise vermutet, das Bernsteinzimmer oder Teile desselben in dem ehemaligen Kalibergwerk befand, wird für immer ungeklärt bleiben.

Heute gehört die Königsberger Sammlung der Stiftung preußischer Kulturbesitz und befindet sich als Leihgabe in der Bernsteinsammlung des Museums für Geologie und Paläontologie der Universität Göttingen. Zwei Skulpturen und einige weitere Stücke befinden sich als Leihgabe in Erinnerung an die damalige Unterbringung im Kalibergbaumuseum in Uslar.

 

Stein des Monats Juni 2025: Spinell

Das Mettinger Mineralienmuseum präsentiert:

Stein des Monats Juni: Spinell

Wie der Spinell, ein Edelstein, der übrigens zu den am meisten unterschätzten Schmucksteinen zählt, zu seinem Namen kam, ist unklar. Zwei Erklärungen beanspruchen dafür die Urheberschaft. Entweder stammt der Name Spinell vom lateinischen Wort „spinula“ ( kleiner Dorn) – wegen der achteckigen, dornenartigen Form seiner Kristalle – oder vom griechischen Wort „spinos“ , was mit funkeln oder Funke übersetzt wird und eine Anspielung auf seine strahlenden Rottöne ist.

Der Spinell ist ein häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Oxide und Hydroxide“ und ist chemisch gesehen ein Magnesium-Aluminum- Oxid.

Er ist ein natürliches Mineral, das in einer Vielzahl von Farben vorkommt, darunter rot, blau, rosa, grün und farblos. Die bunten, leuchtenden Farben entstehen durch den Austausch von Aluminium durch andere Elemente im Kristallgitter.

Er hat eine kubische Kristallstruktur und eine Mohshärte von 8 sowie eine geringe Spaltbarkeit. Daher eignet sich der Spinell ausgezeichnet als Schmuckstein.

Die häufigsten Schliff- Formen von Spinell sind der Kissen- und der Ovalschliff.

Früher wurde er aufgrund seiner Härte als Diamantersatz verwendet.

Schon Marco Polo (1254–1324 n. Chr.). schrieb in seinem Tagebuch über die berühmten Spinell- und Rubinminen von Badachschan, einer Provinz im Norden Afghanistans. Sie waren bis zum 19. Jahrhundert für die Edelsteinwelt von großer Bedeutung.

Im 11. Jahrhundert nutzten Seefahrer mit dem sogenannten Magnetstein, einen speziellen Spinell, um ihre Kompasse zu magnetisieren und ihre Schiffe über die Meere zu navigieren. Ein Spinell stand also Pate beim Beginn der Kartografie, als Seeleute damit begannen, ihre Reisen aufzuzeichnen und die ersten Weltkarten anzufertigen.

Schon 1507 wurde der Spinell als eigenständiger Edelstein anerkannt und 1783 gelang es Wissenschaftlern, ihn vom Rubin zu unterscheiden. Gleichwohl wurden bis ins 18. Jahrhundert hinein alle roten Steine als Spinell bezeichnet, wozu auch Granat, Rubin und sogar Saphir gehören konnten.

Auch die britischen Kronjuwelen waren vor Verwechselungen nicht gefeit.

So sind der 352-karätige „Timur- Rubin“ , der nach seinem Vorbesitzer dem tatarischen Eroberer Tamerlane benannt wurde, und der 170-karätige „Rubin des Schwarzen Prinzen“ , die sich im Tower von London befinden, in Wirklichkeit Spinelle.

Der Rubin des schwarzen Prinzen befand sich auf einem Helm, der mit Edelsteinen besetzt war und den der englische König Henry V. 1415 in der Schlacht von Azincourt gegen das französische Heer unter König Karl VI. trug. Während dieser Schlacht wäre König Henry beinahe vom französischen Befehlshaber mit einem Schlag auf den Kopf getötet worden. Die Wucht des Schlages wurde aber vom „Rubin des Schwarzen Prinzen“, abgewehrt und so das Leben des Königs gerettet. König Henry konnte seine Truppen in dieser Schlacht sogar noch zu einem Sieg führen. Der„Rubin des Schwarzen Prinzen“, trägt seit diesem Tage den Beinamen „Edelstein des Sieges“.

Auch in der russischen Zarenkrone, die Katharina II, die Große anfertigen ließ, befindet sich ein aus China stammender Spinell mit einem Gewicht von 400 Karat.

Mit einem großen Spinell mit fast 500 Karat , dem sog. Samaria Spinell, sind die iranischen Krönungsinsignien geschmückt. Erzählungen nach trug bereits das goldene Kalb der Israeliten diesen Spinell um den Hals, weshalb er ein Loch aufweist, das später mit einem Diamanten verschlossen wurde.

Ansonsten wird der Spinell aber auch mit Alchimisten und Zauberern in Verbindung gebracht. Einigen Meistern der „Dunklen Künste“ wird nachgesagt, dass sie den Spinell nutzten, um Dämonen zu beschwören oder sich mit ihm in Form von Amuletten gegen Feuer zu schützen. Eine andere Sage erzählt allerdings auch davon, dass der Edelstein jemanden als Praktizierenden der „Schwarzen Magie“ enttarnen konnte.

Die zwei bislang größten Spinelle befinden sich im British Museum in London und wiegen jeweils 520 Karat.

Der Spinell bildet sich im magmatischen Gestein. Er kristallisiert im kubischen System und kann perfekte Oktaeder ausbilden. Auch Würfel und Zwillingsbildung sind relativ häufig. Abgebaut wird er heute in den USA, Myanmar, Madagaskar, Sri Lanka, Tadschikistan, Tansania, Vietnam und Sibirien.

Künstliche Spinelle werden industriell für gasdichte und feuerfeste technische Keramiken verwendet. Man findet sie aber auch als Schmucksteine.Die Identifizierung ist einfach.Der natürliche Edelstein enthält Eisen und wird daher von einem Magneten angezogen. Nur helle oder orangefarbene Stücke mit Spuren von Chrom stoßen den Magneten ab.

Esotheriker sagen dem Spinell nach, er sei ein beruhigender Stein und eigene sich hervorragend zum Streßabbau. Er vermittle eine positive Grundstimmung und sorge dafür, dass.Ziele nicht aus den Augen verloren werden, sondern man mit Zuversicht beharrlich auf sie zu geht. Depressionen und Ängste sollen gelöst werden.

Körperlich soll der Spinell bei Entzündungen helfen, krampflösend sein und sich positiv auf die Verdauung auswirken. Ferner soll er auch die Muskeln stärken. Nachgesagt wird ihm auch, dass er einerseits aktiviere und belebe und zugleich die Nervenfunktionen beruhige.

In der Literatur findet sich Spinell bei Thomas Mann in der Erzählung Tristan als Name des Gegenspielers der Hauptfigur.

Maus Türöffnertag 2025

 

 

Save the date!

Das Mineralien- und Fossilienmuseum Mettingen nimmt auch in diesem Jahr wieder am Türöffnertag der Sendung mit der Maus  am 03.10.2025 teil. Wir freuen uns auf Euch. Für die Veranstaltung ist eine Anmeldung unter karin.brinkmann@gmx.de erforderlich. Wir sind von 10.00 Uhr- 18.00 Uhr für Euch da.

Happy Birthday

 

Hurra, wir haben das 1 jährige geschafft!

Seit einem Jahr betreiben wir einen Instagram- Account und haben im Monat aktuell über 3000 Aufrufe. In den Sommermonaten kommen Bestimmungsanfragen für Steine und Strandfunde aus dem Urlaub hinzu.

Wir stellen jede Woche einen neuen Artikel zu unterschiedlichen Themen ein und berichten natürlich auch über Vorkommnisse, die unser Museum berühren.

Wir freuen uns über das große Interesse und bedanken ganz herzlich uns bei unseren Besuchern auf Instagram.

Aktuell sind wir dabei unsere Seite im Internet neu zu gestalten. Dabei haben wir uns überlegt, dass unsere Instagram Artikel auch für die Besucher unserer Internetseite von Interesse sein könnten. Wir planen daher zukünftig unsere Instagram- Veröffentlichungen auch zusätzlich auf unserer Internet- Seite zu veröffentlichen. Ein kleiner Appetitanreger für alle, die uns so bislang noch nicht kannten, anbei.

Bei der Gratulantin handelt es sich um Fenja- Joy von der Kronenburg, die als Museumshund für gute Laune bei Schulklassen und dem 4 köpfigen Museumsteam sorgt. Vom leckeren Kuchen ,( Danke an Cowie), gab es für sie nichts, dafür aber Hundekuchen zur Belohnung.