Stein des Monats Februar „Amethyst“
Er galt als Mittel gegen den Rausch des Weines.
Das Mettinger Mineralienmuseum stellt Steine vor: Amethyst.
Das Team der Mettinger Mineraliensammlung stellt einmal im Monat besondere Steine vor. Im Februar geht es um den Amethyst. In der Mythologie gibt es zwei Legenden, die sich mit der Entstehung des Amethyst befassen. Die rötlich-violette Färbung ist typisch für den Amethyst. Er ist seit der Antike wegen seiner Schönheit und der besonderen Farbgebung als Schmuckstein begehrt. Sein Name, der sich vom griechischen Wort „Amethystos“ ableitet, bedeutet „dem Rausch entgegen wirkend“. Es drückt den alten Glauben aus, dass ein Träger von Amethyst gegen die berauschende Wirkung von Wein gefeit sei. Ursächlich für diesen Glauben war der Brauch, den Rotwein mit Wasser zu verdünnen, der dann eine rötlich-violette (amethystfarbene) Färbung annahm. Durch die Verdünnung konnte man mehr davon trinken, ohne gleich betrunken zu werden.
In Kirchenfenstern und Kronen
In der Mythologie gibt es zwei Legenden, die sich mit der Entstehung des Amethyst befassen. Eine dieser Legenden besagt, dass Amethyst eine wunderschöne Nymphe war, die der Göttin Diana diente. Als Bacchus, der Gott des Weines, sie erblickte, verliebte er sich in sie. Die Nymphe aber erwiderte seine Liebe nicht. Um Bacchus auszuweichen, bat sie die Göttin Diana um Hilfe und diese verwandelte sie in eine kristallklare Quarzsäule. Als Bacchus erkannte, dass seine Liebe verloren war, goss er seinen besten Wein über den Edelstein. Der Stein verfärbte sich und so bekam er seine violette Farbe. Im Mittelalter besetzten Kirchenfürsten ihre Ringe mit Amethyst, um sich vor menschlichen Leidenschaften zu schützen. Sein leicht changierendes Purpurrot findet man auf mittelalterlichen Kirchenfenstern sowie auf fast allen Kronen Europas und des russischen Reiches. Der Amethyst gehört der Gruppe der großen Kristalle ausbildenden Quarze an. Seine violette Farbe erhält er durch winzige Beimischungen von Eisen und Aluminium sowie durch natürliche radioaktive Strahlung. Dieser Prozess einer sichtbaren Violettfärbung dauert ungefähr sechs Millionen Jahre.
Vielseitige Heilwirkungen
Auch dem Amethyst werden äußerst vielseitige Heilwirkungen nachgesagt. Seine reinigende Wirkung war schon Hildegard von Bingen (1098–1179 ) bekannt. Sie schrieb ihm positive Wirkung gegen Hautunreinheiten und Schwellungen, aber auch gegen Insekten-, Spinnen- und Schlangenbisse sowie gegen Läuse zu. Auch gegen Migräne soll er hilfreich sein. Bedeutende Fundstätten für Amethyst sind heute Brasilien, Uruguay, Mexiko, Marokko und Westaustralien. In Deutschland galt die Edelsteinmine Steinkaulenberg in Idar- Oberstein, die heute als Schaubergwerk zu besichtigen ist, als guter Fundort.