Das Mettinger Mineralienmuseum stellt vor: Den Stein des Monats Januar 2023: Citrin.
Der Stein des Monats Citrin erhielt seinen Namen aufgrund seiner Farbe. Er leitet sich aus dem lateinischen Wort „citrus“ bzw. dem französischen Wort „citron“ für Zitrone ab. Die wohl älteste Beschreibung des „Citrin“ stammt aus der Feder des flämischen Chemikers und Mineralogen Anselm de Boodt (1550 bis 1623), der in seinem Werk „Gemmarum et Lapidum“ (Edelsteine und Steine) Citrin genauer definiert. Danach wurden alle Kristalle von zitronengelber Farbe Citrin genannt. Dies führte jedoch zu Verwechselungen und Verwirrung, da nicht zwischen den einzelnen Mineralien unterschieden wurde. Erst ab dem 16. Jahrhundert bezog sich der Name ausschließlich auf gelbfarbiges makrokristallienes Quarz. Der Citrin gehört der Mineralklasse der Oxide an und ist zudem eine Varietät der Quarzgruppe, die unter anderem auch Bergkristall, Amethyst, Rosenquarz, Opal, Achat, Tigerauge und Chalcedon umfasst. Citrin bildet sich magmatisch in Pegmatit mit granitischer Zusammensetzung. Die Gelbfärbung kann durch zwei unterschiedliche Mechanismen verursacht werden. Bei eisenhaltigen Citrinen entsteht die Färbung durch Einschlüsse von Eisenoxid oder Eisenhydroxid. Enthalten die Quarze Spuren von Aluminium, Lithium oder Wasserstoff, kann durch natürliche Strahlung eine gelbliche Färbung entstehen. Echter gelber Citrin, dessen Farbe zu 100 Prozent natürlichen Ursprungs ist, gilt als Seltenheit. Der Großteil aller Citrine im Handel sind gebrannte Amethyste. Das Brennen von Mineralien ist eine seit Jahrhunderten praktizierte Methode, um die Farbe, aber auch Reinheit von Mineralien nachträglich zu verändern. Abhängig von der Temperatur beim Brennen können verschiedene Gelbtöne erreicht werden. Werden Amethyste auf 470 °C erhitzt, schlägt die einst violette Farbe in ein helles Gelb um. Wird die Temperatur auf 550 °C gesteigert, ist das Gelb kräftig mit einem Stich ins Rötliche oder Orangefarbene. Amethyste und Rauchquarze werden durch Brennen zitronengelb bis goldbraun. Sie tragen dann die Namen Goldtopas oder Madeiratopas. Hauptfundorte des natürlichen Citrins sind Brasilien, Russland, USA, Madagaskar, Kanada, Spanien und Frankreich sowie Argentinien, Birma und die Schweiz. Der Citrin hat die Mohs-Härte von 6.5 bis 7 und zählt damit zu den harten Mineralien. Seit über 6000 Jahren wird der Citrin als Schmuck- und Heilstein verwendet. Bereits 480 v. Chr. waren Citrine im antiken Griechenland begehrt. Bei den Römern fanden sie in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt zunächst in Intaglien-Steinen (Edelsteine mit einem negativ geschliffenen Relief) und als Cabochons Verwendung. Die Legionen Cäsars sollen einen Citrin als Lebensretter im Kampf auf der Brust getragen haben. Im Mittelalter glaubte man, dass der Citrin ewiges Leben schenken könne. Der Citrin wird außerdem als „Stein der Händler“ bezeichnet, da er die Macht haben soll, das Geschäft und die Gewinne zu steigern und nicht nur dazu beiträgt, Reichtum zu erwerben, sondern auch zu behalten! Der Citrin gilt seiner Farbe entsprechend als Licht-, Sonnen- und Lebensstein. Er symbolisiert Individualität und Selbstsicherheit und steigert die Entschlossenheit des Trägers und seine Ausdruckskraft. Der Citrin fand vielfach medizinische Anwendung, da man glaubte, er unterstütze die Verdauung, entferne Giftstoffe aus dem Körper, schütze vor Pest und sei nützlich bei der Behandlung von Depressionen und Diabetes. Außerdem soll er das Immunsystem stärken. Citrin wird wie die meisten anderen Quarz-Varietäten zu Schmucksteinen verarbeitet. Im Handel werden fast ausschließlich künstliche Citrine oder umgefärbte Quarze vertrieben. Schönfarbige Citrine werden zu Ringen und Anhängern verarbeitet, weniger schöne St eine zu Ketten.