Das Mettinger Mineralienmuseum präsentiert: Stein des Monats Mai 2023: Jade.
Der Name Jade stammt aus der Zeit der spanischen Eroberung Amerikas. Die Ureinwohner nutzten den Stein als Schutzstein gegen Nierenleiden. Der Name wurde abgeleitet vom spanischen „piedra de ijada“ , was übersetzt „Lendenstein “ heißt. Die Franzosen übernahmen den Ausdruck als „l‘ éjade“ und bildeten ihn im 17. Jahrhundert zu „le jade“ um. 1863 entdeckte der französische Mineraloge Alexis Damour, dass unter dem Begriff Jade zwei unterschiedliche Mineralien nämlich „Jadeit“ und „Nephrit“ zu finden sind. Beide Mineralien sind nur schwer zu unterscheiden und werden daher weiter unter dem gemeinsamen Oberbegriff Jade geführt. Jadeit ist ein Natrium-Aluminium-Silikat, das sich bei der Umwandlung aus Albit bildet und dafür extremen Druck und hohe Temperaturen benötigt. Durch Beimengung von Chrom während des Umwandlungsprozesses erhält Jadeit die grünliche Farbe. Wenn Eisen überwiegt, kommt eine rote oder braune Farbe zustande, und durch Mangan wird Jadeit violett. Nephrit ist ein Kalzium-Magnesium-Aluminium-Silikat. Es handelt sich um einen dichten, feinfasig verfilzten Aktinolith, der extrem zäh und widerstandsfähig ist. Meistens haben Nephrite eine gelbliche Farbgebung, aber auch viele andere Farben können vorkommen. Grüner Nephrit ist aber am beliebtesten. Heute kommen Jadeite hauptsächlich in Obermyanmar vor, wo sie eingelagert in Serpentingestein zu finden sind. Ferner wird der Stein in Japan, China, Mexiko, Kanada, Kasachstan, Russland und den USA abgebaut. Nephrit kommt häufiger vor als Jadeit. Früher hatten die Lagerstätten in Neuseeland große Bedeutung und auch in Polen gab es viele Nephrite. Heute findet man Nephrit vor allem in Brasilien, Australien, Mexiko, Russland, Simbabwe und den USA. Jade gehört zur Mineralklasse der Silikate und Germanate. Obwohl sie mit einer Mohshärte von 6,5-7 nur etwas über mittelhart liegt, lässt sich die Spaltbarkeit vor dem Schliff kaum vorhersagen, was die Verarbeitung sehr erschwert. Meist wird Jade in Perlenform oder zu Cabochons geschliffen. Außerdem wird Jade zur Herstellung von Vasen, Figuren und Gefäßen eingesetzt. Die wichtigsten Zentren der Verarbeitung von Jade liegen in China und Taiwan. Das Schleifen ist sehr langwierig und vor allem künstlerische Figuren sind handwerkliche Meisterleistungen.
Jade gehört zu den ältesten Kultsteinen und spielt in nahezu allen Kulturen der Welt eine bedeutende Rolle. Die ersten Kunstobjekte aus Jade lassen sich der Altsteinzeit zu ordnen. Jade wurde bereits um 6.000 v. Chr. in China gewonnen. Von China aus hat Jade ganz Südostasien erobert. Im alten China wurde Jade auch den „Stein des Himmels“ genannt, da man mit ihr Unsterblichkeit und die Fähigkeit, eine Verbindung zwischen Himmel und Erde zu schaffen, verband. Der Edelstein steht zudem für die chinesischen Tugenden Wohltätigkeit, Mut, Bescheidenheit, Gerechtigkeit und Weisheit. Jade gilt in China als Symbol für das Gute, kostbare und schöne. Deshalb wurde Jade zu feinsten Kultfiguren und religiösen Objekten verarbeitet, die sogar Kaisern mit ins Grab gegeben wurden. Bei den Ureinwohnern in Amerika wurde Jade für Masken und rituelle Gegenstände verwendet. Der Edelstein war das Symbol für Wasser und Wachstum. Auch bei den Mayas, Olmeken und den Maori wurde Jade außerordentlich geschätzt. Adligen, die verstorben waren, wurde ein Jadeit in den Mund gelegt, weil die Menschen glaubten, dass der Edelstein das Herz ersetzen würde. Insbesondere die smaragdgrüne Jade war in manchen Kulturen wertvoller als Gold. In alten Schriften wurde Jade auch unter dem Begriff „Beilstein“ geführt. Nephrit, dessen Festigkeit größer ist als die von Stahl, wurde häufig für die Waffenherstellung verwendet. Wie Funde aus der Jungsteinzeit belegen, wurden aber auch aus Jadeit Steinbeile gefertigt. In Silla, dem Goldreich im alten Korea, wurde 500 nach Chr. eine Goldkrone mit Jadeanhängern gefertigt, die in einem königlichen Grab gefunden und heute als Chunma-Chong-Goldkrone zum Nationalschatz Koreas gehört. Ein weiteres bekanntes Schmuckstück ist die sogenannte „Doubly Fortunate Necklace“ mit 27 makellosen Jadeperlen, die die amerikanische Millionenerbin Barbara Hutton anlässlich ihrer ersten Hochzeit von ihrem Vater als Hochzeitsgeschenk erhielt. Diese Halskette, die heute unter dem Namen Hutton-Mdivani-Halskette bekannt ist und die zuvor schon Marie Antoinette gehörte, gilt als das bedeutendste Jadeit-Schmuckstück der Welt. Jade wird als der Stein der Beruhigung und Harmonie angesehen und es werden ihr vielfältige Wirkungen zugesprochen. So soll sie zu Klarheit und Strukturiertheit führen, inneren Frieden und Toleranz hervorrufen, durch ihr Farbspiel beruhigend, kraftspendend und ausgleichend wirken und zu einem ruhigen und erholsamen Schlaf verhelfen. Ferner Jade soll bei Nieren, – Leber- oder Gallenbeschwerden Linderung bringen. Schließlich wird ihr nachgesagt, sie lindere Migräne, Magenbeschwerden aber auch Grippesymptome. Jade mit einer helleren Farbgebung soll gegen Krampfadern und Hämorrhoiden helfen. Außerdem wird ihr eine heilende Wirkung bei Krankheiten des Herzens zugeschrieben. In der Literatur gibt es Fantasyromane, wie die Jade-Saga von Fonda Lee. Auch Onlinespiele schmücken sich mit Jade, wie das auf einem online Roman von 2007 basierende bekannte Rollenspiel Jade Dynasty. Der Name Jade kam über mehrere Umwege zustande. Den Ursprung hatte er von den Spaniern, die dieses Mineral erstmals in Mittelamerika kennenlernten. Diese nannten es „pietra de ijada“ (zu Deutsch: Lenden- bzw. Nierenstein), da die Ureinwohner Mittelamerikas es als Heilstein gegen Nierenkrankheiten nutzten. Die Franzosen übernahmen den Ausdruck als „l‘ éjade“ und bildeten ihn im 17. Jahrhundert zu „le jade“ um. Umgangssprachlich wurde sie auch als „Lapis nephriticus“ (zu Deutsch: Nierenstein) bezeichnet, aus dem sich dann der Name „Nephrit“ bildete. Jade und Nephrit waren ursprünglich Synonyme für ein und dasselbe Mineral, da diese anfänglich nicht zu unterscheiden waren. Erst später wurde erkannt, dass Jade die Mineralien Jadeit, Nephrit und Chloromelanit umfasst. Im Handel wird als Jade auch das äußerlich ähnliche Gestein Edelserpentin oder Serpentin (im Handel auch: Chinajade) bezeichnet. Das chinesische Wort für Jade ist „Yu“, dies bezeichnet jedoch nur Jadeit und Nephrit. Jade gehört zu den ältesten Kultsteinen und spielt in nahezu allen Kulturen der Welt eine bedeutende Rolle. Die ersten Kunstobjekte aus Jade wurden bereits schon während der Altsteinzeit gefertigt. In China jedoch, wo sich durch reiche Vorkommen eine regelrechte Jadekultur entwickelte, erlangte Kunstfertigkeit, Ethik, Philosophie und Mythologie um Jade ihren Höhepunkt. Da Jade eines der zähesten Materialien der Welt ist, kann es nur mit Diamanten geschliffen werden. Erst du das sorgfältige Polieren entsteht der einzigartige Glanz. Ihren Überlieferungen nach symbolisiert Jade die fünf Haupttugenden: Weisheit, Gerechtigkeit, Bescheidenheit, Barmherzigkeit und Mut. Besonders herausragende Persönlichkeiten erhielten sogar den Titel „Jadekaiser“. Jade solle Langlebigkeit, sogar Unsterblichkeit vermitteln und wurde in das Yin-Yang-System eingebunden. Denn Jade steht in der chinesischen Kultur für das Weibliche, für Schönheit und die Natur. Noch heute glaubt man in China an ihre heilende Kräfte und verehrt sie als Glücksbringer. Doch auch in anderen Kulturen wird die Jade als magischer Stein verehrt. So ist er Grabbeilage, gilt als Schutz vor bösen Geistern u. v. m. Selbst in der mittelamerikanischen Kultur erlangte Jade einen besonderen Stellenwert und wurde als Heilstein sowie für Opfergaben und als Götterattribut verwendet. Die wertvollste Jadevarietät ist smaragdgrün (Handelsbezeichnungen: Imperialjade, Kaiserjade) und ist in ihrem Wert mit Gold zu vergleichen. Jade ist ein besonders wichtiger, Sagen umwobener Heilstein für Harmonie und Gleichgewicht. Seine Fähigkeiten auf die menschliche Seele sind einzigartig. Er ist ein Stein der seinem Träger auf der einen Seite Lebenslust, Freude und Aufgeschlossenheit schenkt. Auf der anderen Seite bringt der Heilstein seinen Träger auch dazu abzuschalten, ruhiger zu werden und innezuhalten. Jade wirkt auf alle Sinne ausgleichend. Sie sorgt somit auch dafür, dass man sich selbst erkennt und verwirklichen möchte. Sie befreit von Vorurteilen durch ihre Suche nach Gerechtigkeit. Die Ausgeglichenheit und innere Ruhe, die man durch die Jade bekommt, sorgt dafür, dass dieser Stein auch die Liebe fördert. So wird dem Stein nachgesagt, dass er Freundschaft in Liebe umkehrt, denn die eigene Harmonie strahlt oft auch auf die Umgebung aus. Dieser Heilstein fördert die geistige Beweglichkeit, stärkt den Mut und die Persönlichkeit und kann außerdem Ängste sowie Beklemmungen lösen. Außerdem heißt es von der Jade, sie fördere das Talent zur Deutung von Träumen und könne durch Auflegen auf die Stirn beim Einschlafen helfen.