Das Mettinger Mineralienmuseum stellt vor: Stein des Monats Oktober 2022: Opal.
Über den Ursprung der Namensgebung des Steins des Monats Oktober gibt es unterschiedliche Auffassungen. Nach einer Quelle soll sich der Name aus dem altindischen Sanskritwort „upala“, was soviel wie „edler Stein“ heißt, ableiten. Späteren Auffassungen zufolge, könnte der Name auch aus dem lateinischen Wort „opalus“ hergeleitet worden sein, welches wiederum vom Griechischen „opallios“ abstammt. Der Name Opal würde dann für „eine Veränderung sehen“ stehen. Eine andere mögliche Ableitung stammt ebenfalls aus dem Griechischen. Das Wort„ophtalmios“ wird mit „Augenstein“ übersetzt. D er Opal als Schmuckstein ist schon seit 500 v. Chr.bekannt. Er faszinierte die Menschen und war einer der ersten Steine, die zu Schmucksteinen verarbeitet wurden. In den Legenden wird erzählt, dass die Götter im Edelopal ein Abbild der Schönheit aller Edelsteine sahen.
Nach der griechischen Mythologie bestehen Opale aus den im Stein gefangenentränen des Zeus nach dem Sieg über die Titanen. Schon der Naturforscher Plinius der Ältere beschreibt den Opal genau und gibt die Geschichte des Senator Nonius wieder, der vom Feldherrn Marc Anton ins Exil geschickt wurde. Nonius konnte dieser Verbannung entgehen, wenn er seinen Opalring, der auf 20.000 Sesterzien geschätzt worden war, was 1 ½ Million Gulden entsprach, dem Feldherrn überlassen hätte. Nonius aber zog das Exil mit seinem Opalring dem Aufenthalt in Rom vor. Assyrer, Babylonier und Römer stellten Schmuck und einfache Werkzeuge aus Opal her. Im Römischen galt der „opalus“ als Symbol für die Hoffnung und Reinheit. Es wird vermutet, dass die Römer ihre Opale damals aus Indien bezogen. Die Aborigines, die Ureinwohner Australiens, sprachen vom Stein der 1000 Lichter. Für die Inder ist der Opal ein Glücksbringer, im Orient wird er als Stein der nie versiegenden Hoffnung gesehen. Sein Irisieren wird aber teilweise auch als Zauber und Unglück verkündend gedeutet. Der berühmteste historische Opal war das „Trojanische Feuer“ aus dem französischen Kronschatz, der der Kaiserin Josephine gehörte. Mit einer Mohshärte von 5 ½ – 6 ½ hat der Opal die niedrigste Härte unter den Edelsteinen. Der Opal gehört zur Quarz-Gruppe, genauer zu den nicht kristallinen Quarzen. Der bekannteste und schönste Vertreter der Opalgruppe ist der Edelopal. Durch seine vielfältige Farbigkeit und seinen opalisierenden Glanz gehörte er schon immer zu den geheimnisvollsten Edelsteinen. Seine Farbigkeit erhält der Opal durch mikroskopisch kleine Wassereinschlüsse, die durch die Lichtbrechung in allen Farben des Regenbogens leuchten. Edelopale entstehen aus Kieselsäurelösungen, die sich in Tröpfchen im Wasser befinden, dann zu Kieselsäure- Gel werden und sich schließlich in vielen kleinen Kügelchen zu Opalen verdichten. Durch die Lichtbrechung in diesen einheitlichen Kugelpackungen entsteht das typische Opalisieren. Darunter versteht man ein regenbogenartiges Schillern, das sich je nach Blickwinkel verändert, das der Opal seinem hohen Wassergehalt verdankt (bis zu 20 %). Das Wasser kann mit der Zeit verloren gehen, wodurch sich das Opalisieren vermindert. Daher sollten Opale nie hohen Temperaturen und Hitze ausgesetzt werden, da sie ihr Irisieren verlieren oder sich sogar Risse bilden können. Opale finden sich in Adern, Hohlräumen und Spaltenfüllungen im Gestein. Bekannte Opalvorkommen gibt es in Mexiko, Honduras, Brasilien, USA, Äthiopien, Türkei und Indonesien. Diese Vorkommen sind alle vulkanischen Ursprungs. Einzig in Australien ist der Edelopal sedimentärer Herkunft. Opale gab es auch im heutigen Europa unter anderem in den ungarischen Bergbaustätten. Die älteste Aufzeichnung über den Opalabbau ist ein Schreiben des König von Böhmen und Ungarn, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Rudolf II., vom 14. Mai 1597, das die Erlaubnis enthält, dass die Opale in den Minen rund um Kosice/ Ungarn weiterhin abgebaut werden dürfen. Der größte Opal, der damals dort gefunden wurde, befindet sich im Naturhistorischen Mineralienkabinett in Wien. Sein Gewicht beträgt 1 Pfund 2 Loth. Sein Wert wird auf eine halbe Million USD geschätzt. Bis zum Ende des 19- Jahrhunderts lieferte die heutige Slowakei die besten Qualitäten. Dann wurden die australischen Lagerstätten bekannt. Dort lagen die Opale in Sandsteinschichten. Seit dem Ende des Opalbooms in Australien fanden sich neue ergiebige Vorkommen in Äthiopien. Kleine Vorkommen gibt es darüber hinaus weltweit. Traditionell galt der Opal als Stein der unverfälschten Liebe und als Balsam für die Seele. Er steht für Lebensfreude und soll helfen, das Leben zu genießen. Als Heilstein sagt man ihm nach, das er das Herz kräftige, Magen- und Darmbeschwerden mildere und die Nerven zu beruhige. Außerdem soll er das Immunsystem, die Selbstheilungskräfte und die Reinigung des Organismus fördern. Zu den Edelopalen gezählt wird auch der Feueropal, den Alexander von Humboldt 1804 aus Mexiko nach Europa brachte. Wie der Edelopal besteht auch der Feueropal aus vielen kleinen Kügelchen übereinander. Spuren von Eisen sorgen für die begehrte orange- rote Farbe. Von den Indianern wird er als Stein der ewigen Liebe verehrt. Als Schutzstein soll er vor Gefahren schützen und neidische, falsche Freunde fernhalten. Als Heilstein wird ihm eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben, er soll Allergien verhindern und wird für die Heilung von Herz-Kreislauferkrankungen genutzt. Auch in Online- Spielen gibt es Opale, so in „The Legend of Zelda“, „Breath of the Wild“, wo sie Gewänder Verbesserungen ermöglichen. Victoria Holt hat den Roman „Der Fluch der Opale“ geschrieben und in der Jugendbuchliteratur hat Jennifer L. Armentrout den dritten Band der Obsidianreihe „Opal“ genannt.