Stein des Monats Oktober 2024 – Rauchquarz.

Das Mineralienmuseum Mettingen präsentiert:
Stein des Monats Oktober 2024: Rauchquarz.
Der Name Rauchquarz weist auf die rauchbraune bis graue Farbe dieser Quarzvarietät hin. Der ebenfalls häufig für die dunkelgraubraune bis schwarze Varietät des Rauchquarz verwendete Name „Morion“ ist auf den römischen Geschichtsschreiber und Naturforscher Plinius zurückzuführen. In seiner Enzyklopädie Naturalis historia bezeichnete er das Mineral als „historia mormorion“. Im deutschsprachigen Raum ging daraus der Name „Morion“ hervor. Der Rauchquarz gehört zu den wenigen dunklen Edelsteinen, die in der Natur vorkommen. Typisch für Rauchquarz sind die Farben gelbbraun, schokoladenbraun, oder auch ein schwärzliches Holzkohlenbraun. Meistens ist brauner Rauchquarz durchsichtig bis durchscheinend. Vor Jahrmillionen wurden Gesteinsspalten und Klüfte von heißen Minerallösungen durchströmt und die natürliche Gammastrahlung aus dem umgebenden Gestein führte zur Färbung der auskristallisierenden Quarze. Dabei wurden Lithium-Aluminium-Ionen im Kristallgitter ionisiert, wodurch ausfallendes Licht braun wirkt. Der seltene Stein wird seit alters her als Schmuckstein in Pyramiden, Statuen und Devotionalien verwendet. Er gilt als Schutzstein gegen Unheil und auch heute noch werden in den Alpenländern Kreuze und andere religiöse Anhänger aus ihm geschliffen. In den Sagen der Druiden in Schottland heißt es, dass die Kraft der Erdgötter im Rauchquarz stecke. Dort gilt er als Nationalstein und ist auch ein beliebter Schutzstein. Bei den Römern ist er der Stein der Trauer, der neuen Willen und Lebensmut verleihen soll. In den arabischen Ländern steht er im Zeichen der Freundschaft und Treue, der bei drohendem Unheil einen Farbwechsel zeigt. Mit der Mohshärte 7 ist der Rauchquarz ein relativ robuster Stein, aus dem neben Schmuck gerne auch Skulpturen hergestellt werden. Große Rauchquarzvorkommen findet man in Russland, Brasilien und Zimbabwe, in der Schweiz, in Spanien, in Schottland und in Australien. Weitere Fundorte sind der Mont Blanc (Frankreich),Idar-Oberstein, Madagaskar, Kongo und Namibia. Esoteriker glauben, dass er für mehr Klarheit und Willenskraft sorge und neue Kräfte und Lebensfreude schenke. Er unterstütze das positive Denken und solle dabei helfen schlechte Gedanken abzuwenden. Außerdem soll der Rauchquarz dazu beitragen, Stress abzubauen und Blockaden zu lösen. Vor neuem Stress und Blockaden soll er ebenfalls bewahren. Als Heilstein wird Rauchquarz eine krampflösende Wirkung nachgesagt. Außerdem stärke er den Rücken und die Nerven. Deshalb kommt er oft bei Kopfschmerzen, Rückenschmerzen und Muskelkrämpfen zum Einsatz. Daneben unterstützt Rauchquarz den Stoffwechsel und die Hormonproduktion. In Wohnungen aufgestellt oder als Schmuck getragen, soll Rauchquarz dabei helfen, negative Schwingungen zu neutralisieren. Durch diese Eigenschaft wird er gerne beim Schlichten von Streit eingesetzt. Auch Elektrosmog soll er abfangen und verringern, sowie vor Strahlung aus Wasseradern schützen. Wie bei allen begehrten Steinen ist auch der Rauchquarz nicht vor Fälschungen gefeit. In den USA werden viele Produkte mit Gamma-Strahlen bestrahlt, um diese zu sterilisieren. Wenn man eine Schachtel mit farblosen Quarzen nur ein paarmal zusammen mit Tomaten über das Förderband laufen lässt, sind die Quarze dunkel und zu Rauchquarz geworden. Für den Verbraucher ist nicht erkennbar, ob die Quarze natürlichen oder künstlichen Ursprungs sind. Berühmt und berüchtigt sind die sogenannten Arkansasquarze. Sollte Rauchquarz aus Arkansas zum Kauf angeboten werden, ist äußerste Vorsicht angesagt.
Text und Bilder: Karin Brinkmann