Das Mettinger Mineralienmuseum stellt vor:
Stein des Monats Dezember: Türkis.
Trotz seiner langen Geschichte hieß der Türkis nicht immer „Türkis“. Im Persischen wird er als „ferozah“ bezeichnet, was so viel wie „siegreich“ bedeutet. Eine frühe Bezeichnung für den Türkis war zurückgehend auf Plinius dem Älteren, Kallait, vom altgriechischen kalláϊnos „blau und grün schillernd“. Anfang des 13. Jahrhunderts kam dann die französische Bezeichnung /turkoys/ auf, die sich ab dem frühen 15. Jahrhundert in die Bezeichnung /pierre turquoise/ wandelte und übersetzt „türkischer Stein“ bedeutet. Ursächlich für diese Wortschöpfung war jedoch ein Missverständnis, denn Türkis wurde damals lediglich aus dem Gebiet des heutigen Iran in die Türkei importiert und dort gehandelt, aber nicht in der Türkei gefunden. Durch heimkehrende Kreuzfahrer wurde der Türkis im Gebiet des heutigen Europa bekannt gemacht. Der Türkis zählt zu den ältesten Schmucksteinen und wurde dank seiner faszinierenden blau- grünen Färbung, die er dem Gehalt von Kupfer und Eisen verdankt, schon im Altertum in vielen Kulturen als Glücksbringer oder sogar heiliger Stein verehrt. Er schmückte die Herrscher des antiken Ägypten, war aber auch bekannt bei den Azteken, den Persern und den Mesopotaniern, ebenso schmückte er Adlige im Indus und seit der letzten Shang-Dynastie auch im antiken China. Die alten Ägypter verwendeten den Türkis ab 5500 vor Chr. zur Herstellung kostbarer Schmuckstücke. Einlegearbeiten mit Türkis zierten Masken, goldene Armreifen und Grabbeigaben (Totenmaske von Tutenchamum).
„Stein des Monats Dezember 2021“ weiterlesen