Stein des Monats April 2023 – Jaspis

Das Mineralienmuseum Mettingen stellt vor: Stein des Monats April 2023: Jaspis.

Die Herkunft des Namens Jaspis ist ungeklärt. Während in der Mythologie der Jaspis von der Schlangenart Aspis den Namen bekommen haben soll, weil er angeblich in dem Kopf der Schlangen entsteht und die verschiedenen Farben wie diese Schlange hat, gehen die Mineralogen davon aus, dass sich der Name entweder aus dem griechischen von ias ableitet und grüner Edelstein bedeutet oder dass er sich von altfranzösischem „Jaspre“ und lateinischem „iaspidem“ (nom. Iaspis) ableitet und „gefleckter oder gesprenkelter Stein“ bedeutet. Andere Stimmen vermuten, dass der Name Jaspis uralt und morgenländischen Ursprungs ist, da er schon in der hebräischen Sprache vorkommt.
Jaspis ist eine mikrokristalline, feinkörnige Varietät des Minerals Quarz und gehört wie dieses zur Mineralklasse der Oxide.  Konkret wird Jaspis als eine Varietät von Chalcedon definiert. Er ist ein undurchsichtiges Mineral von praktisch jeder Farbe, das aus dem Mineralgehalt der ursprünglichen Sedimente oder Vulkanasche stammt. Die vielen Farben im Stein bilden mitunter Landschaften oder Bilder. Wichtige Handelsnamen sind u.a. Landschaftsjaspis, Leopardenjaspis, Zebrajaspis und Bohnerzjaspis. Jaspis entsteht sedimentär, als Spaltenfüllung, Gesteinsbrekzie oder in größeren Massen durch die Verkieselung und Verfestigung von Sedimentgesteinen. Der Hauptbestandteil ist Kieselsäure.   Beim Wachsen kommen in der Natur zahlreiche chemische Stoffe hinzu, woraus sich das umfangreiche Farbspektrum ergibt. Es gibt in der Natur keine zwei identischen Jaspis- Mineralien. Auf der Mohs Skala hat der Jaspis einen Wert von 6 1/2- 7 und zählt damit zu den mittelharten Steinen. Bereits in der Antike war Jaspis ein geschätzter Stein und wurde zur Herstellung gewerblich nutzbarer Werkzeuge und  vor allem zur Herstellung  von Siegeln für den Handel zur Kennzeichnung von Waren und Transporten genutzt. Bereits um 6000 vor Chr, gab es Stempelsiegel aus Jaspis.  Aus grünem Jaspis wurden zwischen dem 4. und 5. Jahrtausend v. Chr. erste Bogenbohrer hergestellt. Ab der Uruk- Zeit (3400 v. Chr.) gab es in Mesopotamien Rollsiegel aus rotem und grünen Jaspis, die noch heute eine der umfangreichsten Bildquellen der Kulturen des Alten Orients darstellen. Rollsiegel sind zylindrische Siegel, deren Mantelfläche mit einer eingravierten Darstellung versehen wurde, die auf einem formbaren Material eine Abrollung in Form eines fortlaufenden Bandes erzeugen konnten. Bei nahezu allen Rollsiegeln wurde die Darstellung vertieft gearbeitet, so dass der Abdruck im Hochrelief erscheint. Von etwa 1.800 v.Chr. stammen Jaspis-Siegel der minoischen Kultur, wie archäologische Fundstücke im Palast von Knossos belegen. Die alten Ägypter trugen aus Jaspis geschnitzte Skarabäen als Amulette und die Massage mit Jaspis galt als Aphrodisiakum. Nach der Bibel ist der Jaspis direkt von Gott vorgegeben und zum ersten unter den Grundsteinen des neuen Jerusalem bestimmt. Im Mittelalter galt Jaspis als Stein des Krieger und schmückte nach der Nibelungensage das Schwert Siegfrieds. In der Vergangenheit diente Jaspis auch als Material, aus dem  große Kunstgegenstände gefertigt wurden. Das größte und schwerste aus Jaspis gearbeitete Kunststück ist die Japisschale „Zarin der Schalen „(16. Jahrhundert) in der Eremitage in St. Petersburg/Russland. Die Schale ist Anfang des 19. Jahrhunderts aus dem weltgrößten Schmuckstein angefertigt worden. Sie war im russischen Zarenreich ein Nationalsymbol. Der grün-graue Jaspis war so groß, dass die Jaspis-Schale aus einem Stück geschlagen wurde, und dass bei Maßen von 5,04 m Länge und 3,22 m Breite. Mit 224 kg wesentlich leichter ist der zu einer Kugel geschliffene, rot-weiß marmorierte Jaspis im Deutschen Edelsteinmuseum in Idar-Oberstein. Heute ist roter Jaspis ist ein beliebter Schmuck- und Dekorationsstein, der als Ringstein, Kette oder Anhänger verarbeitet wird. Er gilt traditionell als ein Stein, der Willen, Ausdauer und Durchhaltevermögen stärkt. Er soll aber auch innere Stabilität und Sicherheit in schwierigen und anstrengenden Lebenssituationen geben. Bei den alten Griechen sollte der Jaspis seinem Träger innerliche Harmonie bescheren und Frauen durch das Tragen des Steins eine harmonievolle Schwangerschaft haben. Mit der Heilwirkung von Jaspis befasste sich im frühen 12. Jahrhundert auch Hildegard von Bingen. Sie setzte den Jaspis bei Herzproblemen und Schmerzen aller Art ein. Andere Ärzte verwandten Jaspis gegen Fieber und Wassersucht und sprachen ihm Blut stillende Wirkung zu. Ferner wurde er auch gegen Epilepsie eingesetzt. Im späten Mittelalter glaubte man, das Jaspis gegen alle Krankheiten abschirme und Geist, Herz und Verstand erneuere. Heute soll der gelbe Jaspis das Immunsystem stärken, während der rote Jaspis gegen Erschöpfung wirken soll. Fundorte für Jaspis sind in Deutschland der Schwarzwald und die Gegend um Idar- Oberstein. Reiche Vorkommen befinden sich in Frankreich, Ägypten, USA, Afrika, Australien und Brasilien. Für Minecraft Begeisterte gibt es im Fachhandel eine Minecraft-Steine Sammlung, die auch Jaspis enthält und die den Spielern die Steine, die sie online gut kennen, in Natura näherbringen soll.

Stein des Monats März 2023 – Obsidian

Das Mettinger Mineralienmuseum stellt vor:
Stein des Monats März 2023: Obsidian

Der Obsidian erhielt seinen Namen nach dem Römer Obsius, der den ersten Stein dieser Art aus Äthiopien nach Rom brachte. Eine der ältesten Beschreibungen von Obsidian geht auf den römischen Universalgelehrten Plinius (23 bis 79 n. Chr.) Zurück. In seinem Werk De Naturalis Historia beschreibt er einen schwarzen, glasartigen Stein mit durchscheinender Transparenz und verweist außerdem auf Obsius als Namensgeber. Mit einer Mohshärte von 5 bis 5,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach Friedrich Mohs ist Obsidian ein mittelhartes Gestein, dessen Bruch muschelig und sehr scharfkantig ist Obsidian oder auch Vulkanglas entsteht, wenn kochend heiße Lava auf Eis oder kaltes Wasser trifft und diese kieselsäurehaltige Schmelze schlagartig erstarrt. Die Zusammensetzung der Lava, aber auch die Geschwindigkeit bei der Abkühlung ist entscheidend für die Entstehung von Obsidian. Je nach Fundort und Entstehungsbedingungen hat der Obsidian verschiedene Zusammensetzungen und ist selbst an einem Fundort nicht homogen. Obsidian besteht hauptsächlich aus Siliziumdioxid, enthält aber noch eine Vielzahl weiterer Mineralien. Die dunkle Farbe wird maßgeblich durch Eisenoxid bestimmt. Daneben ist Obsidian in Dunkelgrün, dunkelbraun, goldbraun, silbrig-grau oder rötlichen Farbtönen bekannt. Obsidian zählt nicht zu den Mineralien, sondern wird den Gesteinen zugeordnet. Er wird weltweit in allen Gebieten gefunden, die durch vulkanische Bildung entstanden sind. Bereits in der Steinzeit wurden aus Vulkanglas bevorzugt Waffen und Schneidegeräte hergestellt. Wie Feuerstein eignete sich Obsidian wegen seines Bruches besonders gut dafür. Durch den Schliff erhält er sehr scharfe Kanten.

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Stein des Monats Januar 2023

Das Mettinger Mineralienmuseum stellt vor: Den Stein des Monats Januar 2023: Citrin.

Der Stein des Monats Citrin erhielt seinen Namen aufgrund seiner Farbe. Er leitet sich aus dem lateinischen Wort „citrus“ bzw. dem französischen Wort „citron“ für Zitrone ab. Die wohl älteste Beschreibung des „Citrin“ stammt aus der Feder des flämischen Chemikers und Mineralogen Anselm de Boodt (1550 bis 1623), der in seinem Werk „Gemmarum et Lapidum“ (Edelsteine und Steine) Citrin genauer definiert. Danach wurden alle Kristalle von zitronengelber Farbe Citrin genannt. Dies führte jedoch zu Verwechselungen und Verwirrung, da nicht zwischen den einzelnen Mineralien unterschieden wurde. Erst ab dem 16. Jahrhundert bezog sich der Name ausschließlich auf gelbfarbiges makrokristallienes Quarz. Der Citrin gehört der Mineralklasse der Oxide an und ist zudem eine Varietät der Quarzgruppe, die unter anderem auch Bergkristall, Amethyst, Rosenquarz, Opal, Achat, Tigerauge und Chalcedon umfasst. Citrin bildet sich magmatisch in Pegmatit mit granitischer Zusammensetzung. Die Gelbfärbung kann durch zwei unterschiedliche Mechanismen verursacht werden. Bei eisenhaltigen Citrinen entsteht die Färbung durch Einschlüsse von Eisenoxid oder Eisenhydroxid. Enthalten die Quarze Spuren von Aluminium, Lithium oder Wasserstoff, kann durch natürliche Strahlung eine gelbliche Färbung entstehen. Echter gelber Citrin, dessen Farbe zu 100 Prozent natürlichen Ursprungs ist, gilt als Seltenheit. Der Großteil aller Citrine im Handel sind gebrannte Amethyste. Das Brennen von Mineralien ist eine seit Jahrhunderten praktizierte Methode, um die Farbe, aber auch Reinheit von Mineralien nachträglich zu verändern. Abhängig von der Temperatur beim Brennen können verschiedene Gelbtöne erreicht werden. Werden Amethyste auf 470 °C erhitzt, schlägt die einst violette Farbe in ein helles Gelb um. Wird die Temperatur auf 550 °C gesteigert, ist das Gelb kräftig mit einem Stich ins Rötliche oder Orangefarbene. Amethyste und Rauchquarze werden durch Brennen zitronengelb bis goldbraun. Sie tragen dann die Namen Goldtopas oder Madeiratopas. Hauptfundorte des natürlichen Citrins sind Brasilien, Russland, USA, Madagaskar, Kanada, Spanien und Frankreich sowie Argentinien, Birma und die Schweiz. Der Citrin hat die Mohs-Härte von 6.5 bis 7 und zählt damit zu den harten Mineralien. Seit über 6000 Jahren wird der Citrin als Schmuck- und Heilstein verwendet. Bereits 480 v. Chr. waren Citrine im antiken Griechenland begehrt. Bei den Römern fanden sie in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt zunächst in Intaglien-Steinen (Edelsteine mit einem negativ geschliffenen Relief) und als Cabochons Verwendung. Die Legionen Cäsars sollen einen Citrin als Lebensretter im Kampf auf der Brust getragen haben. Im Mittelalter glaubte man, dass der Citrin ewiges Leben schenken könne. Der Citrin wird außerdem als „Stein der Händler“ bezeichnet, da er die Macht haben soll, das Geschäft und die Gewinne zu steigern und nicht nur dazu beiträgt, Reichtum zu erwerben, sondern auch zu behalten! Der Citrin gilt seiner Farbe entsprechend als Licht-, Sonnen- und Lebensstein. Er symbolisiert Individualität und Selbstsicherheit und steigert die Entschlossenheit des Trägers und seine Ausdruckskraft. Der Citrin fand vielfach medizinische Anwendung, da man glaubte, er unterstütze die Verdauung, entferne Giftstoffe aus dem Körper, schütze vor Pest und sei nützlich bei der Behandlung von Depressionen und Diabetes. Außerdem soll er das Immunsystem stärken. Citrin wird wie die meisten anderen Quarz-Varietäten zu Schmucksteinen verarbeitet. Im Handel werden fast ausschließlich künstliche Citrine oder umgefärbte Quarze vertrieben. Schönfarbige Citrine werden zu Ringen und Anhängern verarbeitet, weniger schöne St eine zu Ketten.

Stein des Monats Dezember 2022

Das Mettinger Mineralienmuseum stellt vor:
Stein des Monats Dezember 2022: Lapislazuli.
Der Name des Lapislazuli setzt sich aus den beiden lateinischen Begriffen lapis (Stein) und lazulum (blau) zusammen. Lazulum wiederum geht auf das persische Wort lazuward zurück, die persischen Bezeichnung für die afghanische Lagerstätte von Lapislazuli und zugleich Ursprung des Wortes „Azur“. Die Legenden, Berichte und Erzählungen um den Lapislazuli reichen bis 5000 Jahre vor Christus zurück. Bei Lapislazuli handelt es sich um ein Mineralgemisch, das sich aus den Mineralien Lasurit, Calcit und Pyrit zusammensetzt. Es entsteht hauptsächlich durch die Umwandlung von Kalk zu Marmor. Als schwefelhaltiges Natrium-Aluminiumsilikat gehört der Lapislazuli zur Mineralklasse der Silikate. Einschlüsse von Pyrit rufen den begehrten goldenen Schimmer hervor. Die bekannteste Fundstätte liegt in Afghanistan. Es handelt sich um die berühmte Sar-e-Sang-Lagerstätte. Dort befinden sich einige der ältesten Edelsteinminen der Welt, in denen, schon seit 6.000 Jahren Edelsteinabbau betrieben wird.

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Stein des Monats November 2022: Tigerauge.

Das Mineralienmuseum Mettingen präsentiert:
Stein des Monats November 2022: Tigerauge.

Der Name Tigerauge wurde Mitte des 19. Jahrhunderts für den Stein des Monats ausgewählt, um ihn vom Falkenauge abzugrenzen. Da bei entsprechendem Schliff die braunen Einlagerungen des Steins an die Augen eines Tigers erinnern, wurde der Name Tigerauge gewählt. Die parallele Ausrichtung der Kristallfasern sorgt für den bekannten Lichteffekt der Chatoyance, worunter man einen wandernden Lichtstreif, der an die Schlitzpupille einer Katze erinnert, versteht. Tigerauge entsteht bei der Verwitterung von Falkenauge, dessen Krokydolithfasern während oder nach der Verkieselung oxidieren und sich dann zu Brauneisen umwandeln. Aufgrund seiner Faserstruktur gehört Krokydolith zur Gruppe der Asbestmineralien. Tigerauge findet man häufig als Kluftfüllung in Quarz-Gestein, wobei die Fasern des Tigerauges senkrecht zur Kluftbegrenzung stehen. Aufgrund der besonderen Bildungsbedingungen finden sich oft Falkenauge und Tigerauge nebeneinander bzw. miteinander verwachsen am selben Fundort. Beide Schmucksteine werden auch als Katzenaugen-Quarz sowie als Pseudo-Krokydolith oder Schillerquarz bezeichnet. Weitere, heute selten verwendete Synonyme sind Wolfsauge und Tigerit. Wenn das Tigerauge über einen hohen Quarzanteil verfügt und dadurch heller erscheint, wird das Mineral auch Goldquarz genannt. Das Tigerauge gehört als Quarz zur Mineralklasse der Oxide. Mit einer Härte von 6-7 auf der Mohsschen Härteskala, ist es ein hartes Mineral und kristallisiert trigonal. Tigerauge gibt es in den Farben goldgelb bis goldbraun.
Im Mittelalter nahm man an, dass Tigerauge- Steine gegen den bösen Blick schützen und den Träger vor verbrecherischen Handlungen bewahren. Als Amulett kam Tigerauge auch zum Schutz gegen Hexen und Dämonen zum Einsatz und sollte vor dem bösen Blick schützen. Durch die Assoziation zum Auge eines Tigers wurde der Stein als Glücksstein für Sehkraft gewählt. Die erste ausführliche Beschreibung des Minerals Tigerauge stammt von Martin Heinrich Klaproth (1743 bis 1817), einem deutschen Mineralogen, der sich 1811 mit der chemischen Analyse und Bestimmung der Eigenschaften des „Capschen Fossils“ befasste. Zur damaligen Zeit war der Begriff Fossil für alle Materialien gängig, die ausgegraben wurden – sowohl Mineralien, Pflanzenteile wie auch Fossilien im Sinne einer Versteinerung. Nach der mineralogischen Einordnung von Tigerauge im Jahr 1883, wurde der Stein zunächst ausschließlich in Idar-Oberstein geschliffen. Erst seit ca. 100 Jahren wird nach Tigerauge systematisch gesucht. Meist wird er zu Schmuck verarbeitet oder zu Therapiezwecken angeboten. Tigerauge gibt es häufig in Form von Cabochons in verschiedener Ausführung, aber auch kugelförmig für Halsketten oder frei geschnitten für kunstgewerbliche Gegenstände. Tigerauge soll seinem Träger Mut, Schutz und Sicherheit verleihen. Man sagt ihm nach, dass er die Sinne verfeinert und Abstand bei Unklarheiten gibt. Er soll dabei helfen den Überblick zu wahren und beim Treffen wichtiger Entscheidungen unterstützen. Ferner soll er durch mehr Ausgeglichenheit vor Einflüssen wie Stress, Belastung, Zweifel oder wechselnder Gemütslage schützen. Heute findet man Tigerauge in Birma, China, im südlichen Indien, Kanada, Myanmar, Namibia, Ukraine, in den USA und in Westaustralien. Aktuell befinden sich die bedeutendsten Fundstellen in Südafrika. Das größte bekannte Exemplar eines Tigerauges (150 kg schwer, 2 m lang) befindet sich seit 2008 im Mineralogischen Museums der Universität Bonn. Sehr beliebt ist auch das Brennen von Tigerauge, d. h. das Erhitzen bei relativ niedrigen Temperaturen, das auch in herkömmlichen Backöfen möglich ist. Durch Brennen erhält Tigerauge eine kräftige kupferrote Farbe, die durch anschließendes Abkühlen in Spiritus bis in violette Farbschattierungen hineinspielen kann. In starker Säure gekocht, verliert Tigerauge seine Farbe und wird grau. In dieser Form wird es gelegentlich als Imitation von Chrysoberyll-Katzenaugen angeboten. In der Literatur gibt es das Jugendbuch „ Tigeraugen“ , ein Zukunftsroman von Tonke Dragt. Cornelia Franz hat eine Abenteuerbuchreihe für Kids bei dtv unter dem Titel „Tigerauge“ herausgebracht. Auch ein Kriminalroman von Claude Aveline und ein Fantasyroman von Amber Auburn tragen den Titel „ Tigerauge“.

Stein des Monats Oktober 2022, der Opal.

Das Mettinger Mineralienmuseum stellt vor: Stein des Monats Oktober 2022: Opal.
Über den Ursprung der Namensgebung des Steins des Monats Oktober gibt es unterschiedliche Auffassungen. Nach einer Quelle soll sich der Name aus dem altindischen Sanskritwort „upala“, was soviel wie „edler Stein“ heißt, ableiten. Späteren Auffassungen zufolge, könnte der Name auch aus dem lateinischen Wort „opalus“ hergeleitet worden sein, welches wiederum vom Griechischen „opallios“ abstammt. Der Name Opal würde dann für „eine Veränderung sehen“ stehen. Eine andere mögliche Ableitung stammt ebenfalls aus dem Griechischen. Das Wort„ophtalmios“ wird mit „Augenstein“ übersetzt. D er Opal als Schmuckstein ist schon seit 500 v. Chr.bekannt. Er faszinierte die Menschen und war einer der ersten Steine, die zu Schmucksteinen verarbeitet wurden. In den Legenden wird erzählt, dass die Götter im Edelopal ein Abbild der Schönheit aller Edelsteine sahen.
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Stein des Monats September 2022: Aventurin

Das Mettinger Mineralienmuseum stellt vor:
Stein des Monats September 2022: Aventurin.
Der Name des Aventurin leitet sich vom Italienischen „a ventura“ ab und heißt übersetzt so viel wie „ auf gut Glück “ oder „der zufällig gefundene Stein“. Der Namensursprung soll auf die Glasherstellung in Murano bei Venedig zurückgehen, wo Glasmacher zu Beginn des 17. Jahrhunderts zufällig ein metallisch schimmerndes, undurchsichtiges, farbiges Glas, das sie Aventuringlas nannten und das zur Herstellung künstlicher Edelsteine gedacht war, erzeugten. Als man im 18. Jahrhundert ähnlich aussehende Quarz-Varietäten fand, benannte man sie nach dem venezianischen Glas. Aventurin gibt es in den Farben grün, grau-blau und rotbraun bis golden. Er ist ein Quarz aus der Mineralklasse der Oxide, Der Stein hat die Mohshärte 5,5 – 7, je nach den eingewachsenen Mineralien, und ist damit ideal für die Schmuckherstellung. Der Quarz an sich ist weißlich-grau, aber wenn die Einschlüsse grün durch die Mineralart Fuchsit sind, erscheint der ganze Stein grün. Es gibt auch rötliche Aventurine, die Mineralieneinlagerungen von Hämatit oder Goethit haben und blaugraue Aventurine für deren Farbe Einlagerungen von Krokydolith und Rutilfasern verantwortlich zeichnen. Der Aventurin ist ein derber Quarz mit eingelagerten kleinen Glimmerschuppen. Wenn man den Stein näher betrachtet, kann man kleine Flecken, Linien und dünne funkelnde Flocken innerhalb des Steines erkennen. Der Aventurin ist in seiner Farbe nicht gleichmäßig – manche Teile sind dunkler, manche sind heller. Der Grund dafür ist die unregelmäßige Verteilung der Einschlüsse im Stein. An den Stellen, wo viele Einlagerungen sind, erhält der Stein eine reiche satte Farbe und an den Stellen, wo wenig Glimmerschuppen eingeschlossen sind, ist die Farbe eher blass.

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Stein des Monats August 2022 der Sardonyx

Das Mettinger Mineralienmuseum stellt vor: Stein des Monats August 2022: Sardonyx.
Der Name “Sardonyx“ setzt sich aus ‚Sarder‘ und ‚Onyx‘ zusammen. Im Mittelalter war Sarder ein Begriff für braunen Karneol. Er wurde nach dem kleinasiatischen Hafen Sardes benannt, von wo aus der Stein in das antike Griechenland ausgeführt wurde. Onyx bezeichnete in der Antike gebänderte, im Mittelalter speziell schwarz-weiße Steine und bedeutet „Fingernagel“ auf griechisch, eine Anspielung auf Erscheinungsbild und Wirkung des antiken Steins. Das Aussehen des Sardonyx ist schwarz, braun mit hellen bis weißen streifigen Einschlüssen. Der Sardonyx gehört als Chalcedon zu den Quarzen und damit zur Mineralklasse der Oxide. Seine Härte auf der Mohs´schen Härteskala beträgt 6,5 – 7. Sardonyx entsteht magmatisch aus Kieselsäurelösungen, die durch Eisen- und Manganoxid schwarz gefärbt werden, und ursächlich für das Entstehen der schwarzen Onyxschicht sind. Erfolgt die Färbung der Kieselsäurelösung allein durch Eisenoxide entsteht die rote oder braune Karneolschicht. Die weiße Chalcedonschicht ist vollkommen rein, ohne jegliche Fremdstoffe. Nach dem langsamen Austrocknen der Kieselsäure kristallisiert diese lagenweise in Spalten und Hohlräumen von Vulkangestein. Der Sardonyx wurde schon bei den alten Griechen und Römern erwähnt. Die Soldaten nahmen ihn mit in die Schlacht, damit er ihnen Tapferkeit und den Sieg beschere. Bis ins Mittelalter galt er als Stein der Fülle, Tugend, Furchtlosigkeit und Beredsamkeit. Ferner wurde ihm nachgesagt, dass er Verstand und Vernunft verleihe. Als klassischer Schmuckstein wurde er bereits von den Römern zu Schmuckstücken und Kameen verarbeitet. Unter Kamee versteht man ein durch Gravur erhabenes Relief aus einem Schmuckstein. Aufgrund der Mehrfarbigkeit des Sardonyx eignet sich dieser Stein hervorragend für die Herstellung von Kameen. Besonders berühmt ist die Sardonyxkamee mit dem Bildnis des römischen Kaisers Claudius. Die Zarin Katharina die Große und König Friedrich II. von Preußen waren begeisterte Sammler dieser Schmuckstücke.

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Stein des Monats Juli 2022

Das Mettinger Mineralienmuseum stellt vor:
Stein des Monats Juli 2022: Rubin.
Der Name Rubin kommt aus dem Lateinischen und leitet sich von dem Wort „ruber“ für Rot ab. Gemeinsam mit dem Diamant, dem Smaragd und dem Saphir bildet der Rubin das Quartett der „Big Four“ in der Welt der Edelsteine. Der Rubin ist von der chemischen Zusammensetzung her ein Vertreter der Mineralklasse der Oxide und eine Varietät der Korund- Gruppe, zu der auch der Saphir gehört. Mit einer Mohshärte von 9 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem deutschen Mineralogen Carl Friedrich Christian Mohs zählt er zu den sehr harten Mineralien. Nur Diamanten sind noch härter als Rubine. Rubine sind Mineralien metamorphen Ursprungs, die im Zuge der Gesteinsmetamorphose entstehen. Die Entstehungsbedingungen sind etwa während der Gebirgsbildung und bei anderen tektonischen Aktivitäten durch Magma, das aus dem Erdinneren aufsteigt, gegeben. Als Muttergesteine von Rubinen sind insbesondere Schiefer und Marmor zu nennen. Bedingt durch die Härte und die Verwitterungsstabilität des Minerals sind Rubine gelegentlich auch in Sedimentgesteinen zu finden. Der Rubin kristallisiert nach dem trigonalen Kristallsystem. Die Kristalle sind pyramidal, tafel- und säulenförmig. Die Aggregate des roten Minerals fein- oder grobkörnig, spätig oder derb. Seinen Farbenreichtum verdankt der Rubin den Spurenelementen Chrom, Eisen und Titan. Das Mineral Korund produziert daraus allochromatische, also fremdgefärbte Edelsteine. Der Rubin wird seit jeher für sein unerschöpfliches Feuerwerk der Farben geschätzt. Es gibt ihn vom satten Purpur bis hin zu einem sogenannten Taubenblutrot (ein Rot mit einem Hauch von Blau), das die begehrteste Farbe von Rubinen darstellt.
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Stein des Monats Juni 2022

Das Mettinger Mineralienmuseum stellt vor:
Stein des Monats Juni 2022: die Perle.
Perlen sind Erzeugnisse von Muscheln aus der Familie der Flügelmuscheln. Woher der Name Perle stammt, ob von der Muschelart (lat. Perna) oder von der kugeligen Form (lat. Sphaerula), ist unklar. Die Römer übernahmen den griechischen Namen Margarita für Perle, der sich bis heute im Namen Margarete wiederfindet. Der Namenszusatz margaritifera, den eine ganze Reihe von Muscheln führen, bedeutet auf deutsch „perlentragend“. Hauptbestandteil der Perle ist Perlmutt. Es handelt sich dabei hauptsächlich um kohlensauren Kalk in der Modifikation des Aragonits. Dazu kommt Conchin, eine organische Hornsubstanz, die kittartig, die in dem Mittelpunkt konzentrisch gelagerten Mikrokristalle verbindet. Die Bildung von Perlen erfolgt als Ergebnis einer Reaktion gegenüber Fremdkörpern, die zwischen Muschelschale und Mantel oder ins innere des Mantels eingedrungen sind. Da die äußere Haut des Mantels durch Perlmuttausscheidungen die Muschelschale aufbaut, werden alle Fremdkörper in diesem Bereich mit umschlossen. Eine solche Abkapselung führt zur Perle. Im Innern des Mantels eingedrungene Fremdkörper führen zu allseits gerundeten Perlen. Obwohl nur von geringer Härte (Mohshärte von 2 1/2- 4 1/2) ist Perlmutt überaus resistent und elastisch, weshalb die Forschung intensiv nach synthetischen Produktionsmöglichkeiten sucht. Der Schimmer des Perlmutts wird von Experten mit zwei Fachbegriffen beschrieben: Lüster und Orient. *Unter **Lüster* versteht man den Oberflächenglanz einer Perle, während Orient den Innenglanz der Perle – das innere Leuchten, das aus der Perle dringt, beschreibt. Die Größe der Perlen schwankt zwischen der eines Stecknadelknopfes und eines Taubeneies.
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