Stein des Monats August 2022 der Sardonyx

Das Mettinger Mineralienmuseum stellt vor: Stein des Monats August 2022: Sardonyx.
Der Name “Sardonyx“ setzt sich aus ‚Sarder‘ und ‚Onyx‘ zusammen. Im Mittelalter war Sarder ein Begriff für braunen Karneol. Er wurde nach dem kleinasiatischen Hafen Sardes benannt, von wo aus der Stein in das antike Griechenland ausgeführt wurde. Onyx bezeichnete in der Antike gebänderte, im Mittelalter speziell schwarz-weiße Steine und bedeutet „Fingernagel“ auf griechisch, eine Anspielung auf Erscheinungsbild und Wirkung des antiken Steins. Das Aussehen des Sardonyx ist schwarz, braun mit hellen bis weißen streifigen Einschlüssen. Der Sardonyx gehört als Chalcedon zu den Quarzen und damit zur Mineralklasse der Oxide. Seine Härte auf der Mohs´schen Härteskala beträgt 6,5 – 7. Sardonyx entsteht magmatisch aus Kieselsäurelösungen, die durch Eisen- und Manganoxid schwarz gefärbt werden, und ursächlich für das Entstehen der schwarzen Onyxschicht sind. Erfolgt die Färbung der Kieselsäurelösung allein durch Eisenoxide entsteht die rote oder braune Karneolschicht. Die weiße Chalcedonschicht ist vollkommen rein, ohne jegliche Fremdstoffe. Nach dem langsamen Austrocknen der Kieselsäure kristallisiert diese lagenweise in Spalten und Hohlräumen von Vulkangestein. Der Sardonyx wurde schon bei den alten Griechen und Römern erwähnt. Die Soldaten nahmen ihn mit in die Schlacht, damit er ihnen Tapferkeit und den Sieg beschere. Bis ins Mittelalter galt er als Stein der Fülle, Tugend, Furchtlosigkeit und Beredsamkeit. Ferner wurde ihm nachgesagt, dass er Verstand und Vernunft verleihe. Als klassischer Schmuckstein wurde er bereits von den Römern zu Schmuckstücken und Kameen verarbeitet. Unter Kamee versteht man ein durch Gravur erhabenes Relief aus einem Schmuckstein. Aufgrund der Mehrfarbigkeit des Sardonyx eignet sich dieser Stein hervorragend für die Herstellung von Kameen. Besonders berühmt ist die Sardonyxkamee mit dem Bildnis des römischen Kaisers Claudius. Die Zarin Katharina die Große und König Friedrich II. von Preußen waren begeisterte Sammler dieser Schmuckstücke.


In der Offenbarung des Johannes in der Bibel wurde er als fünfter von den zwölf Grundsteinen der Jerusalemer Stadtmauer genannt. Ferner galt der Sardonyx aber auch als einer der wichtigsten Heilsteine. Schon Hildegard von Bingen beschrieb die Heilwirkungen des Sardonyx gegen Fieber und andere Arten von hitzigen Gefühlen. Der Sardonyx galt darüber hinaus als Stein der Sinne. Er soll die Sinneswahrnehmung und den Verstand des Menschen schärfen, und ihn von Torheit, Begierde und Jähzorn bewahren. Außerdem gilt er als Schutzstein gegen den Teufel. Als Heilstein soll der Sardonyx die Schilddrüsentätigkeit regulieren, die Atemwege vor Erkrankungen schützen, den Stoffwechsel der Zellen anregen, die Rekonvaleszenz unterstützen, vor Infektionen bewahren, Wasseransammlungen in der Lunge, Gelbsucht und Leberentzündung (Hepatitis) lindern, die Wundheilung fördern, das Herz stärken und beruhigen und die Nieren kräftigen. Darüber hinaus soll er bei Augenleiden aller Art und grünem Star hilfreich sein. Neben der körperliche Wirkung wird ihm auch ein Einfluss auf die Psyche nachgesagt. Bei Trauer oder Depressionen soll er dabei helfen neue Lebensperspektiven zu erkennen und wieder Hoffnung zu schöpfen. Zusätzlich soll er Freude und Zuversicht verleihen. Durch die Verbesserung der Wahrnehmung soll dieser Heilstein aber auch für Harmonie in Freundschaften und die Stärkung von Partnerschaften sorgen, da er freundlicher und hilfsbereiter stimme, sowie den Charakter und den Gerechtigkeitssinn stärke. Ferner sagt man ihm nach, dass er Vergesslichkeit und Konzentrationsschwäche lindere. Der Sardonyx gilt als Glücksbringer sowohl in der Liebe als auch im Spiel. Fundorte des Sardonyx sind Brasilien, China, Indien, Uruguay, Südwestafrika und Australien. Es gibt ein Parfum und eine Pflegeserie für Frauen, die den Namen Sardonyx Fire trägt. Außerdem gibt es einen Science-Fiction Roman mit dem Titel The Sardonyx Net von Elisabeth A. Lynn. Im Kartenspiel Yu-Gi-Oh gibt es den Edelsteinritter Sardonyx.