Stein des Monats März „Aquamarin“
Aquamarin: Das Schutz-Amulett der Seefahrer. Das Mettinger Mineralienmuseum stellt besondere Steine vor. Das Team der Mettinger Mineraliensammlung stellt einmal im Monat für uns besondere Steine vor. Im März geht es um den Aquamarin. Der Aquamarin hat seinen Namen vor allem wegen seiner zartblauen bis blaugrünen Farbe bekommen.
Der zur Familie der Berylle gehörende Aquamarin besteht aus den Elementen Beryllium, Aluminium, Silizium und Sauerstoff und gehört zur Mineralklasse der Silikate. Aquamarin setzt sich aus den lateinischen Wörtern „aqua“ (Wasser) und „marinus“ (zum Meer gehörig) zusammen. Die Römer gaben ihm vor 2000 Jahren diesen Namen, da sie seine zartblaue bis blaugrüne Farbe mit der des Meerwassers verglichen.Die erste dokumentierte Verwendung von Aquamarin erfolgte zwischen 300 und 480 v. Chr., als der Stein in einem Amulett für Poseidon, dem griechischen Gott des Meeres, verwendet worden sein soll. Der Sage nach stammt der Aquamarin aus dem Schatzkästchen der Meerjungfrauen. Ein altes orientalisches Märchen erzählt, wie einst ein Seefahrer ihnen mit List zu den Aquamarinen verhalf und mit Liebe ihre Königin entführte. Seeleute nutzten Aquamarine über Jahrtausende als Schutzsteine für die Reise und gegen Seekrankheit und warfen ihre Aquamarin-Amulette bei Stürmen über Bord, um den Meeresgott zufriedenzustellen und weiteres Unglück zu verhindern. Die Ägypter und Sumerer glaubten, der Aquamarin würde den Alterungsprozess einfrieren, ihre Jugend erhalten und Glück schenken. Er begleitete sie auch auf ihrer Reise ins Jenseits. Einer anderen Legende nach kann der Aquamarin zwischen Lüge und Wahrheit unterscheiden, indem er seine Farbe von dunkel nach hell wechselt. Ursächlich dafür dürfte allerdings sein, dass der Aquamarin dichroitisch ist. Das heißt, dass sich die Farbwirkung mit der Blickrichtung ändert. Seine blaue Farbe erhält der Aquamarin durch Spuren von Titan oder zweiwertigen Eisenionen, die in unterschiedlichen Konzentrationen für eine außergewöhnlich schöne Farbpalette von zarten Pastelltönen bis hin zu einem intensiven Dunkelblau, zuweilen mit einem leicht grünlichen Schimmer, sorgen. Der Aquamarin ist mit rund 660 bekannten Fundorten auf allen Kontinenten ein relativ häufig vorkommender Stein. Die für die kommerzielle Nutzung als Schmuckstein bedeutendsten Fundorte liegen in Brasilien, Nigeria, Namibia, Kenia, Mosambik, Madagaskar und Pakistan. Als Heilstein werden ihm Wirkungen bei Atemwegserkrankungen, sowie gegen Hautallergien und Heuschnupfen, aber auch bei Nackenschmerzen und Nervenschmerzen nachgesagt.