Stein des Monats Mai „Smaragd“
Der Schutzstein der Händler.
Das Mettinger Mineralienmuseum stellt den Smaragd vor. Der Smaragd – übersetzt „grüner Stein“ – gilt als Schutzstein der Händler und soll eine verjüngende Kraft besitzen. Das Mettinger Mineralienmuseum hat sich den Stein und seine Geschichte genauer angeschaut. Die grüne Farbe ist charakteristisch für den Smaragd. Königin Kleopatra glaubte zudem an die verjüngenden Kräfte des Steins. In der römischen Mythologie galt der Smaragd als Schutzstein der Händler und Reisenden. | Smaragde gehören zur Gruppe der kristallbildenden Silikate und sind die wertvollste Varietät des Minerals Beryll, teilt das Team des Mettinger Mineralienmuseums mit. Seinen Namen hat der grüne Edelstein von dem lateinischen Begriff „Smaragdus“, der sich von dem griechischen Wort „Smaragdos“ (grüner Stein) ableitet. Seit 1650 vor Christus bauten die alten Ägypter in Beryllminen Smaragde ab, hat das Team recherchiert. Sie begründeten damit den Reichtum der Pharaonen und hatten über einen langen Zeitraum das Handelsmonopol in der Region um das Mittelmeer inne. Erst nachdem die Spanier im 16. Jahrhundert Südamerika erobert hatten, und dort auf einen regen Handel mit den Steinen stießen, ersetzte das von ihnen 1573 erbeutete Muzo-Bergwerk die ägyptischen Quellen.
In der Mythologie ist der Smaragd der Stein des römischen Gottes Merkur, der als Götterbote und Gott der Wege galt. Daher wurde er zum Schutzstein aller Händler und Reisenden. Auch in der Bibel taucht der Smaragd auf. In der Offenbarung des Johannes wird er als vierter der zwölf Grundsteine der Jerusalemer Stadtmauer genannt.
Im alten Ägypten stand der Smaragd für Wiedergeburt, Fruchtbarkeit, Stärke, Macht, aber vor allem für ewige Jugend. Königin Kleopatra, die Smaragde über alles liebte, glaubte an die verjüngenden Kräfte und unterhielt eigene Smaragdminen. Plinius der Ältere schrieb den Smaragden Heilkraft bei geschwächten Augen zu. Bei den Griechen galt er als Stein göttlicher Eingebung, der für neue Ideen und Geistesblitze Sorge tragen sollte. Hildegard von Bingen beschrieb im Mittelalter die Heilwirkungen des Smaragds gegen Kopfschmerzen, allgemeine Schmerzen, Beschwerden der Atemwege und Epilepsie. Seine Heilwirkung soll er auch bei Gleichgewichtsstörungen entfalten. Der Smaragd gelte zudem als Stein der Gerechtigkeit, heißt es im Mai-Beitrag des Mineralienmuseums weiter. Er soll dem Träger seelisches Gleichgewicht und Klarheit zurückbringen. Smaragde entstehen infolge der Gesteinsmetamorphose oder kristallisieren sich aus aufsteigendem Magma heraus. Voraussetzung für die Entstehung metamorpher Smaragde sind neben Temperaturen um 500 Grad Celsius und Druckverhältnissen um 7000 bar die Existenz von berylliumhaltigen Pegmatiten und Chrom beziehungsweise Vanadium. Die Smaragdkristalle wachsen entweder in Gesteinsgängen oder auf Gesteinswänden. Ihr Vorkommen ist an tektonische Störungszonen geknüpft. Die größten Smaragd-Abbaugebiete befinden sich in Brasilien und Kolumbien, aber auch Russland, Mosambik, Indien und Österreich sind bedeutende Fundorte.