Stein des Monats Juni 2022

Das Mettinger Mineralienmuseum stellt vor:
Stein des Monats Juni 2022: die Perle.
Perlen sind Erzeugnisse von Muscheln aus der Familie der Flügelmuscheln. Woher der Name Perle stammt, ob von der Muschelart (lat. Perna) oder von der kugeligen Form (lat. Sphaerula), ist unklar. Die Römer übernahmen den griechischen Namen Margarita für Perle, der sich bis heute im Namen Margarete wiederfindet. Der Namenszusatz margaritifera, den eine ganze Reihe von Muscheln führen, bedeutet auf deutsch „perlentragend“. Hauptbestandteil der Perle ist Perlmutt. Es handelt sich dabei hauptsächlich um kohlensauren Kalk in der Modifikation des Aragonits. Dazu kommt Conchin, eine organische Hornsubstanz, die kittartig, die in dem Mittelpunkt konzentrisch gelagerten Mikrokristalle verbindet. Die Bildung von Perlen erfolgt als Ergebnis einer Reaktion gegenüber Fremdkörpern, die zwischen Muschelschale und Mantel oder ins innere des Mantels eingedrungen sind. Da die äußere Haut des Mantels durch Perlmuttausscheidungen die Muschelschale aufbaut, werden alle Fremdkörper in diesem Bereich mit umschlossen. Eine solche Abkapselung führt zur Perle. Im Innern des Mantels eingedrungene Fremdkörper führen zu allseits gerundeten Perlen. Obwohl nur von geringer Härte (Mohshärte von 2 1/2- 4 1/2) ist Perlmutt überaus resistent und elastisch, weshalb die Forschung intensiv nach synthetischen Produktionsmöglichkeiten sucht. Der Schimmer des Perlmutts wird von Experten mit zwei Fachbegriffen beschrieben: Lüster und Orient. *Unter **Lüster* versteht man den Oberflächenglanz einer Perle, während Orient den Innenglanz der Perle – das innere Leuchten, das aus der Perle dringt, beschreibt. Die Größe der Perlen schwankt zwischen der eines Stecknadelknopfes und eines Taubeneies.
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Stein des Monats Mai 2022: Chrysopras

Das Mettinger Mineralienmuseum stellt vor:
Stein des Monats Mai 2022: Chrysopras.
Der Name Chrysopras  stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Goldlauch“ (griech. chryso = Gold, prason = Lauch). Dieser Name, der für das erste frische Gras des Frühlings, dem die Farbe des  Steins ähneln soll. steht, wird schon seit der Antike für dieses Mineral verwendet.  Namensgeber soll Plinius d. Ä ( 23-79) gewesen sein. Im alten Ägypten wurde der Chrysopras als Schutzstein und Heilstein gegen schwarze Magie, bei Pest  sowie gegen  die „schwärzliche Aspis“, eine Giftschlange, eingesetzt. In der Antike wurde der Chrysopras Venus, der Göttin der Liebe, zugeordnet.  Der Stein sollte  „höchste himmlische Liebe zur Wahrheit“, symbolisieren und stand für den Sinn für Gerechtigkeit. Die Griechen glaubten, er könne vor Depressionen sowie vor schlechter Laune schützen. Außerdem sollte er die Liebe in der Ehe bewahren und der Familie höchstes Ansehen verleihen. Auch in der Bibel wurde der Chrysopras erwähnt und galt in der Offenbarung des Johannes als zehnter der zwölf Grundsteine der Jerusalemer Stadtmauer. Hildegard von Bingen schließlich kannte und schätzte den Chysopras und beschrieb die Heilwirkungen bei Epilepsie, Gicht und Gift. In ihren Schriften empfahl sie das Mineral auch zur Linderung von Zorn und Ärger, um im Überschwang der Gefühle keine unbedachten Worte zu sagen. Im Mittelalter gehörte  der Chrysopras zu den wertvollsten und begehrtesten Edelsteinen und galt als Lieblingsstein Friedrich des Großen. In der Prager St. Wenzel Kathedrale wurde Chrysopras als Innenraumschmuck verwendet. Außerdem befindet er sich als Dekorstein in der Heilig – Kreuz- Kapelle auf Burg Karlstein in Tschechien und im Schloß Sanssouci in Potsdam. Der Chrysopras  ist ein Vertreter der Mineralklasse der Oxide und eine der selteneren Formen von mikrokristallinen Quarz mit einem radialstrahligen Aufbau. Farbgebende Substanz ist Nickel, dem der  Chrysopras seine apfelgrüne bis smaragdgrüne Farbe verdankt. Natursteine haben ein körniges Aussehen, wenn der Stein poliert ist, schimmert er schön halbtransparent. Der Chrysopras gehört zu den harten Mineralen. Die Mohshärte beträgt 6,5 bis 7 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839). Er gilt deshalb als Schmuckstein, früher Halbedelstein, weil die für Edelsteine notwendige Härte  nicht gegeben ist. Um Verwechselungen mit anderen Mineralien auszuschließen, kann die weißblaue Fluoreszenz des Minerals zur Bestimmung herangezogen werden. Chrysopras entsteht im Zuge der Verwitterung nickelhaltiger, basischer bis ultrabasischer Gesteine. Das in  magmatischen und metamorphen Gesteinen enthaltene Element Nickel wird bei der hydrothermalen Überprägung freigesetzt und wird Bestandteil auskristallisierender Chalcedonlösungen. Berühmt war früher das heute völlig ausgebeutete Chrysopras Vorkommen in Frankenstein, Schlesien. Das apfelgrüne Mineral wird  unter anderem in  Chemnitz, Glauchau, Freiberg (Erzgebirge)/Deutschland; Böhmen/Tschechien; Slowakei; Ural/Russland; Kasachstan; Simbabwe; Tansania; Madagaskar; Honshu/Japan; Brasilien; New South Wales, Queensland, Westaustralien; Oregon, Vermont, New York, North Carolina, Kalifornien, Colorado, Arizona, Massachusetts/USA und in Marlborough abgebaut. Dem Chrysopras werden unterschiedliche Eigenschaften zugeschrieben: Als magischer Stein soll er Vertrauen und Geborgenheit schenken und die Unabhängigkeit von äußerer Zuwendung unterstützen.  Der Chrysopras soll außerdem Eifersucht und Liebeskummer lindern und  die Erfahrung vermitteln, Teil eines größeren Ganzen zu sein. Ferner soll er Ruhe, Geborgenheit, Vertrauen schenken, neue Denkweisen schaffen und Hoffnung geben. Als Heilstein für die Reinigung und Entgiftung von Körper und Geist  soll er positiv bei hohem Blutdruck und Arterienverkalkung wirken. Außerdem soll er Allergien, Pilzinfektionen, Rheuma und Neurodermitis lindern. Ferner soll er in der Lage sein, bei  Kummer zu helfen, negative Gedanken aufzulösen oder Belastendes aus der Vergangenheit besser zu verarbeiten. Schließlich werden ihm positive Wirkungen bei Schlafstörungen und Albträumen nachgesagt. Der Chrysopras ist vor allem für die Herstellung von Schmuck und Kunstgegenständen von Bedeutung. In Schmuckqualität wird er zu Cabochons und Kugeln geschliffen, um die Farbe des grünen Steins zu betonen. Der Chrysopras muss von starker Sonneneinstrahlung ferngehalten werden, da sonst seine Farbe ausbleicht.

Stein des Monats April 2022, der Diamant.

Das Mineralienmuseum Mettingen präsentiert:
Stein des Monats April 2022: der Diamant.
Diamonds are a girl´s best friend. Der Song von Marilyn Monroe aus dem Filmklassiker “ Some like it hot “ wurde zum geflügelten Wort und ging um die Welt. Näheres zum Thema Diamanten berichten Ihnen die Mitarbeiter des Mineralienmuseums Mettingen.Die alten Griechen nannten den Diamanten  „adamas“ , wie der griechische Gelehrte Theophrastos von Eresos (371 v. Chr. bis 287 v. Chr.)  in seinem Werk „ De Lapidibus“ (Die Steine) berichtet. „Adamas „ wird,  da es weltweit kein härteres und schwerer zu bearbeitendes Mineral als Diamanten gibt, mit  „unbesiegbar“ oder „unbezwingbar“, übersetzt. Der römische Universalgelehrte Plinius der Ältere (23 bis 79 n. Chr.) befaßte sich ebenfalls mit Diamanten.In seinem Werk „De naturalis historia“  faßt er alle besonders harten Mineralien und solche mit vergleichbarer Kristallform unter dem Namen Diamant zusammen. In der Mythologie gibt es umfangreiche Erklärungen zur Entstehung und Wirkung von Diamanten.  Während griechische Philosophen glaubten, himmlische Geister wohnten in Diamanten, hielten die Römer Diamanten für Tränen der Götter oder Splitter von auf die Erde gefallenen Sternen. Im Hinduismus nahm man an, Diamanten seien beim Aufeinandertreffen von Fels und Blitz entstanden. Nach der jüdischer Überlieferung soll sich ein Diamant, der auf eine schuldige Person gerichtet wird, dunkel färben, während sich die Brillanz eines auf einen Unschuldigen gerichteten Diamanten verstärke. Vom Mittelalter bis zur Renaissance schrieb man Diamanten auch eine Reihe esoterischer Wirkungen zu. So verliehen sie angeblich Mut und Tapferkeit, Unbesiegbarkeit, Stärke und Tugend, verjagten Albträume und böse Geister, zähmten wilde Tiere, schützten das Haus vor Feuer und sollten sogar Geisteskranke beruhigen. Überlieferungen zufolge wurden Diamanten bereits seit 800 v. Chr. in Indien abgebaut. Als im 13. Jahrhundert entdeckt wurde, dass sich Diamanten bearbeiten ließen, lehnte man dieses Vorgehen in Indien zunächst ab, da die magischen Kräfte, die dem Edelstein innewohnen sollten, durch die  Bearbeitung Gefahr liefen ihre Wirkung zu verlieren. Erst 1725 entdeckte man Diamantvorkommen auch in anderen Ländern. Zunächst gab es Funde in Brasilien, schließlich auch in Russland und Kanada. Besonders reichhaltige Diamant-Vorkommen gibt es auch in Grönland, Norwegen, Frankreich, Ukraine, Sierra Leone, Guinea, Ghana, Kongo, Botswana, Namibia, Südafrika, China, Australien, Venezuela, Mexiko sowie in den USA. Diamanten, die meist illegal in einem Kriegsgebiet abgebaut, geschmuggelt und verkauft werden, um die Kämpfe zu finanzieren,  nennt man „Blutdiamanten“. Dem durch die Vereinten Nationen angeregten Kimberley-Prozess mit dem Ziel, den Handel mit Blutdiamanten durch ein staatliches Regulierungssystem zu unterbinden, stimmten im Jahr 2000 mehr als vierzig Länder zu. Danach dürfen Rohdiamanten nur von den an diesem System teilnehmenden Länder in andere Partnerländer exportiert werden. Es handelt sich hierbei um ein Embargo gegen Angola, Kongo und Sierra Leone mit dem Ziel Gewalt und Kriege zu beenden. Der Diamant besteht aus kristallinem Kohlenstoff. Die Entstehung von Diamanten erfolgt unterhalb der Erdoberfläche in Tiefen bis zu 150 km. Kohlenstoff  wird dort durch hohen Druck und Temperaturen von bis zu 1300 °C verfestigt. Entstehungsbedingt sind viele Diamantvorkommen an bestimmte Gesteine gebunden. Diamantführende Gesteine sind Kimberlit, das durch Abtragung aufliegender Gesteinsschichten oder vulkanische Eruptionen an die Erdoberfläche gelangt, Lamproit aus Australien sowie Itakolumit, eine brasilianische Quarzvariante.

Aufgrund der Verwitterungsstabilität von Diamanten lagern diese sich häufig auch als Seifen in Sedimenten an. Einige Diamanten werden auch durch Einschläge von Meteoriten gebildet. Infolge der hohen Druck- und Temperaturverhältnisse im Zuge des Aufpralls kann Kohlenstoff – der entweder in den Meteoriten selbst vorhanden ist oder als Bestandteil der Gesteine vorliegt, auf die der Meteorit trifft – ebenso verfestigt werden, wie in der Erdkruste. Auf der 10-stufigen Mohs‘schen Härteskala erreicht der Diamant mit seiner Härte von 10 Mohs den absoluten Höchstwert. Kein anderes Mineral ist härter als ein Diamant. Farbverursachende Spurenelemente können aufgrund der kompakten Atomstruktur nicht in den Edelstein eindringen. Neben der farblosen Varietät gibt es aber durchaus auch farbige Diamanten in den Farben gelb, blau, braun, rot oder schwarz.  Bor, Wasserstoff, Stickstoff oder Anomalien in der Kristallstruktur sind für die Farben der sogenannten „Fancy- Colored Diamonds“ verantwortlich. Die Beurteilung der Farbe sowie der Reinheit eines Diamanten wurden durch die Farb- und Reinheitsskala des Gemmologischen Instituts von Amerika (GIA) vereinheitlicht. Die Grundlage bei der Bewertung von Diamanten bilden die vier Cs (Colour – Farbe, Clearity – Reinheit, Cut – Schliff und Carat – Karatgewicht) Der am längsten in Menschenhand befindliche Diamant ist der Koh- i -Noor, der zu den britischen Kronjuwelen gehört und sich im Londoner Tower befindet. Dieser Diamant wurde vor über 4500 Jahren in Indien gefunden. Weitere berühmte Diamanten sind der Cullinan-Diamant  bzw. seine Teile sowie aufgrund der Farbe der grüne Diamant Dresden oder der tiefblaue Oppenheimer Blue Diamant. Wie das Auktionshaus Sotheby´s mitteilte, wurde vor kurzem ein besonders großer schwarzer Diamant mit dem Namen „Enigma“  und 555,55 Karat bei einer Auktion in London für  umgerechnet 3,7 Millionen Euro versteigert. Doch auch synthetische Diamanten werden qualitativ immer besser und die Nachfrage steigt vor allem im Ausland aufgrund des attraktiven Preises. Bei der Unterscheidung, ob ein Stein natürlich oder synthetisch ist, wird für eine erste Untersuchung häufig UV- Licht eingesetzt. Einige natürliche weiße Diamanten strahlen unter UV- Licht bläulich, während braune und grüne Diamanten in grün fluoreszieren. In der Industrie werden Diamanten in Bohrköpfen, Schleif-und Schneidewerkzeugen eingesetzt. Auch in der Medizin kommen zum Beispiel Diamantbohrer zum Einsatz. In der Zahnmedizin werden mit synthetischen Diamanten beschichtete Schleifkörper benutzt. So hat jeder schon einmal Diamanten auf seinen Zähnen gespürt. Ein neues experimentelles Anwendungsgebiet ist der Gebrauch von Diamanten als Teil von Medikamenten. Auch in Videospielen sind Diamanten keine Seltenheit. Pokemon hat eine Diamant-Edition. Bei Skyrym gibt es Diamanten als Schmuck. In Minecraft kann man Werkzeuge, Rüstungen und Blöcke aus Diamanten erstellen. Spätestens seit dem 1971 veröffentlichten James Bond Film „ Diamantenfieber“, wissen eingefleischte Fans:  Diamonds are forever.

Stein des Monats März 2022: Heliotrop.

Das Mineralienmuseum Mettingen präsentiert:
Stein des Monats März 2022: Heliotrop.
Der Name Heliotrop stammt von den griechischen Worten „Heliou“ und „Tropai“ für „Sonne“ sowie „Kehre oder Wende“ ab. Die alten Griechen verehrten den Sonnenwendstein als lichtbringenden Erdenstein, der mit seiner grünen Farbe das Leben auf der Erde symbolisierte, während die roten Punkte das Blut der Erde verkörperten. Das Tragen eines Heliotrops sollte dem Träger eine harmonievollere Beziehung zu den Göttern der Erde und des Wassers schaffen und ein langes Leben schenken. In Indien und Ägypten gilt der Stein noch heute als mächtiger Heil- und Schutzstein, welcher nicht nur Krankheiten, sondern auch Feinde abwehrt. Von Hildegard von Bingen, die den Heliotrop und seine Wirkungen bereits im Jahre 1150 in medizinischen Werken beschrieb, wird überliefert, dass sie davon ausging, dass es sich bei den roten Einschlüsse des Heliotrop um das vergossene Blut Jesus Christus handele, welches zur Erinnerung an ihn in den Adern der Erde, aller Lebewesen und in uns Menschen ewig weiterfließen solle.

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Stein des Monats Februar 2022

Das Mettinger Mineralienmuseum präsentiert.
Stein des Monats Februar 2022: Onyx

Der Onyx ist der göttliche Fingernagel. Schwarz und weiß ist der Onyx, unser Stein des Monats Februar, den das Mettinger Mineralienmuseum vorstellt. Ihm werden heilende und Unheil abwehrende Kräfte zugesprochen. Onyx heißt der Stein des Monats, mit dem sich das Mettinger Mineralienmuseum im Februar 2022 beschäftigt. Der Name, hat das Team herausgefunden, stammt vom griechischen Wort „ónychos“. Das lässt sich mit Fingernagel oder Kralle übersetzen. Vermutlich ist diese Namensgebung darauf zurückzuführen, dass man meinte, der Stein habe eine positive Wirkung auf Nägel, Haut und Haare. Nach der griechischen Mythologie handelt es sich bei Onyx um die versteinerten Fingernägel der Göttin Venus. Amor, der Gott der Liebe, fand die Göttin Venus schlafend am Ufer des Indus vor. Er schnitt ihr mit dem Eisen eines Pfeiles die Nägel und flog davon. Die Nagelschnipsel fielen auf den Sand und wurden zu Steinen. Nach den Recherchen des Museumsteams entsteht der Onyx magmatisch aus hydrothermalen Kieselsäurelösungen, die sich durch aufgenommenes Mangan oder Eisenoxide schwarz färben und in Gesteinhohlräumen auskristallisieren.

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Stein des Monat Januar 2022

Das Mettinger Mineralienmuseum präsentiert.
Stein des Monats Januar 2022: Granat.

Schon seit vielen Jahrhunderten fasziniert der Edelstein Granat die Menschheit. Über den Ursprung des Namens Granat gibt es unterschiedliche Auffassungen. So soll nach einer Meinung der Name „Granat“ sich vom lateinischen Begriff „granum“ für „Korn“ ableiten, da die rundliche Form gefundener Roh-Edelsteine diesen Vergleich nahelegt. Nach anderer Auffassung ist ursächlich für den Namen die optischen Ähnlichkeit zu den rot umhüllten Samenkernen des Granatapfelbaumes. Die Bezeichnung „Granat“ ist der Oberbegriff für eine ganze Gruppe von Mineralien, die zu den Silikaten gehören. Granate treten häufig in Magma-Gesteinen auf, aber auch in den Gesteinen wie Gneis oder Glimmerschiefer, die sich unter hohem Druck und hoher Temperatur verändert haben. Die 6 bekanntesten Vertreter dieser Gruppe sind Pyrope (böhmische Granate), Almandin, Grossular, Spessartin, Andradit und Uwarowit. Alle diese Granatarten besitzen die gleichen physikalischen Eigenschaften und kristallisieren in Würfelform, haben allerdings unterschiedliche chemische Spurenelementen, die für die Farbe ausschlaggebend sind. Die wichtigsten Granatvarietäten sind Pyrop und Almandin, die roten und damit bekanntesten Varianten. Daneben gibt es noch den orange bis rotbraunen Spessartin, Grossular, der seinerseits farblos, grün, gelb oder braun sein kann, Andradit, den es in braun, grün und schwarz gibt und Uwarowit, der mit dunkelsmaragdgrün besticht. Nicht zu vergessen ist in diesem Zusammenhang eine Varietät des Granatminerals Andradit, der Demantoid. Sein Name bedeutet “diamantähnlicher Glanz”. Er gilt aufgrund seiner enormen Leuchtkraft, die von der extrem hohen Lichtbrechung herrührt, als die teuerste Granat-Varietät und als einer der wertvollsten Edelsteine überhaupt. Der Demantoid wurde erstmals 1853 im Ural in Russland gefunden. Er entwickelte sich schnell zum Lieblingsstein des russischen Star-Juweliers Fabergé, der den extrem seltenen Demantoid für viele Schmuckstücke der Zarenfamilie verwendete.

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Stein des Monats Dezember 2021

Das Mettinger Mineralienmuseum stellt vor:
Stein des Monats Dezember: Türkis.

Trotz seiner langen Geschichte hieß der Türkis nicht immer „Türkis“. Im Persischen wird er als „ferozah“ bezeichnet, was so viel wie „siegreich“ bedeutet. Eine frühe Bezeichnung für den Türkis war zurückgehend auf Plinius dem Älteren, Kallait, vom altgriechischen kalláϊnos „blau und grün schillernd“. Anfang des 13. Jahrhunderts kam dann die französische Bezeichnung /turkoys/ auf, die sich ab dem frühen 15. Jahrhundert in die Bezeichnung /pierre turquoise/ wandelte und übersetzt „türkischer Stein“ bedeutet. Ursächlich für diese Wortschöpfung war jedoch ein Missverständnis, denn Türkis wurde damals lediglich aus dem Gebiet des heutigen Iran in die Türkei importiert und dort gehandelt, aber nicht in der Türkei gefunden. Durch heimkehrende Kreuzfahrer wurde der Türkis im Gebiet des heutigen Europa bekannt gemacht. Der Türkis zählt zu den ältesten Schmucksteinen und wurde dank seiner faszinierenden blau- grünen Färbung, die er dem Gehalt von Kupfer und Eisen verdankt, schon im Altertum in vielen Kulturen als Glücksbringer oder sogar heiliger Stein verehrt. Er schmückte die Herrscher des antiken Ägypten, war aber auch bekannt bei den Azteken, den Persern und den Mesopotaniern, ebenso schmückte er Adlige im Indus und seit der letzten Shang-Dynastie auch im antiken China. Die alten Ägypter verwendeten den Türkis ab 5500 vor Chr. zur Herstellung kostbarer Schmuckstücke. Einlegearbeiten mit Türkis zierten Masken, goldene Armreifen und Grabbeigaben (Totenmaske von Tutenchamum).
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Stein des Monats November 2021: Der Topas.

Das Mettinger Mineralienmuseum stellt vor:
Stein des Monats November: Topas.

Die Herkunft des Namens des Edelsteins Topas ist nicht eindeutig geklärt. Der römische Naturforscher Plinius der Ältere ging davon aus, dass er nach der Insel Zebirget im Roten Meer benannt worden sei, die einst Topazos hieß, und, auf welcher der Edelstein angeblich gefunden wurde. Nach anderen Auffassungen soll er vom Sanskrit-Wort tapaz für „Glut“ oder „Feuer“ abstammen. Sicher ist aber, dass der Topas einer der ganz alten Kraft- und Schmucksteine der Menschheit ist. Im alten Ägypten galt er als Sinnbild für den Sonnengott Ra. Die alten Griechen und Römer verbanden mit dem Topas Apoll, den Gott des Lichts, der sittlichen Reinheit, der Künste und der Weissagung. Er galt aber auch als Stein des Jupiter und war ein Machtsymbol für den Herrscher und sollte diesem Weisheit verleihen. Auch in der hinduistischen Mythologie verehrte man den Topas und schätzte ihn als kostbaren Helfer. Schon früh glaubten die Menschen daran, mit dem Edelstein den Verstand zu schärfen und das Leben zu verlängern. Im alten Mexiko dienten bestimmte Topase mit der Veränderung ihrer Farbe bei Streitfällen der Wahrheitsfindung.

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Stein des Monats Oktober 2021: „Turmalin“.

Das Mineralienmuseum Mettingen stellt vor:
Stein des Monats Oktober: „Turmalin“.
Der Name Turmalin leitet sich aus dem singalesischen Begriff „thuramali“ für „Stein mit gemischten Farben“ ab. Kein anderer Edelstein kommt in so vielen Farbvarianten – angefangen bei farblos über rosa, rot, gelb, braun, grün, blau bis hin zu schwarz oder auch mehrfarbig vor. Besonders begehrt war früher der Schörl, ein schwarzer oder tiefblauer Turmalin, der unter anderem als Trauerschmuck Verwendung fand. Heute schlagen die Herzen der Edelsteinliebhaber vor allem für grüne (Verdelith) ,rötliche (Rubellit) und blaue Turmaline (Indigolith). Aufgrund des Farbenreichtums gilt der Turmalin auch als Stein des Regenbogens, zu dem zahlreiche mystische Legenden existieren. Der Überlieferung nach bildet er sich aus dem Urin von Luchsen, die ihn mit Erde bedecken, sodass der Turmalin nur von sehr erfahrenen Sammlern entdeckt werden kann. Die erste Beschreibung eines Minerals mit Benennung der Eigenschaften, geht auf Theophratos von Eresos (371 – 287 v. Chr.), einem Schüler von Aristoteles, zurück. Er beschreibt in seinem Werk De lapidibus als Lyngurium einen klaren, harten und sich kalt anfühlenden Edelstein, der wie Bernstein die Fähigkeit besitzt, andere Dinge wie Stroh und Laub oder auch dünne Plättchen Kupfer oder Eisen anzuziehen. Plinius der Ältere berichtet 77 n. Chr., dass dieser Stein, für den er den lateinischen Namen lyncurium einführte, in seiner Zeit niemand zu Gesicht bekommen habe. Zugleich zweifelt er den Mythos von den Luchsen an, womit man offenbar versuchte, die Seltenheit des Turmalins zu erklären.

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Stein des Monats September 2021

Saphir als Stein des Monats September.
Das Team der Mettinger Mineraliensammlung stellt einmal im Monat besondere Steine vor. Im September 2021 geht es um den Saphir. Nach den Recherchen des Teams bildet der Saphir mit dem Diamant, dem Rubin und dem Smaragd das Quartett der wertvollsten Edelsteine der Welt. Der Saphir wird aufgrund seiner Schönheit häufig in mythologischen und religiösen Erzählungen erwähnt. So glaubten die Perser, dass die Erde auf einem Saphir gewachsen ist und dass die Reflexionen für das Blau des Himmels verantwortlich seien. Saphire fanden sich schon immer im Schmuck der Königshäuser, teilt das Museumsteam weiter mit. Bei diesen Steinen handelt es sich, wie auch beim Rubin, um eine Farbvarietät des Minerals Korund. Der Name leitet sich vom sanskritischen Wort „kuruvinda“ ab. Korunde sind fremdgefärbte Edelsteine. „Stein des Monats September 2021“ weiterlesen