Stein des Monats Februar 2022

Das Mettinger Mineralienmuseum präsentiert.
Stein des Monats Februar 2022: Onyx

Der Onyx ist der göttliche Fingernagel. Schwarz und weiß ist der Onyx, unser Stein des Monats Februar, den das Mettinger Mineralienmuseum vorstellt. Ihm werden heilende und Unheil abwehrende Kräfte zugesprochen. Onyx heißt der Stein des Monats, mit dem sich das Mettinger Mineralienmuseum im Februar 2022 beschäftigt. Der Name, hat das Team herausgefunden, stammt vom griechischen Wort „ónychos“. Das lässt sich mit Fingernagel oder Kralle übersetzen. Vermutlich ist diese Namensgebung darauf zurückzuführen, dass man meinte, der Stein habe eine positive Wirkung auf Nägel, Haut und Haare. Nach der griechischen Mythologie handelt es sich bei Onyx um die versteinerten Fingernägel der Göttin Venus. Amor, der Gott der Liebe, fand die Göttin Venus schlafend am Ufer des Indus vor. Er schnitt ihr mit dem Eisen eines Pfeiles die Nägel und flog davon. Die Nagelschnipsel fielen auf den Sand und wurden zu Steinen. Nach den Recherchen des Museumsteams entsteht der Onyx magmatisch aus hydrothermalen Kieselsäurelösungen, die sich durch aufgenommenes Mangan oder Eisenoxide schwarz färben und in Gesteinhohlräumen auskristallisieren.

In seiner klassischen Form besteht der Onyx aus einer schwarzen unteren Lage sowie einer weißen Oberschicht. Der mehrfarbige Onyx eignet sich sehr gut für die Steinschneidekunst, da aus ihm Darstellungen von hellen Motiven auf dunklem Hintergrund angefertigt werden können. Der Stein sei oft für die Herstellung von Siegelbildern und für die Anfertigung von mit Reliefs geschmückten Schalen genutzt worden, haben die Mettinger Steinesammler herausgefunden. Der Onyx galt aber auch als Schutzstein gegen Unheil und schwarze Magie. Daher wurde er häufig als Grabbeilage den Toten mitgegeben, um sie auf ihrer Reise ins Jenseits zu schützen. Derartige Funde wurden in Gräbern sowohl in Ägypten, als auch bei den Griechen und den Ureinwohnern Amerikas gemacht. Heute wird Onyx als Schmuckstein zur Herstellung für Gemmen und Kameen, Ringen, Broschen und Manschettenknöpfen verwendet. Außerdem werden aus ihm kunstgewerbliche Gegenstände wie Aschenbecher und Brieföffner hergestellt. Auch als Heilstein war Onyx immer sehr beliebt. Schon im Mittelalter beschrieb Hildegard von Bingen die Wirkungen des Onyx bei Beschwerden von Augen sowie seine Wirkung auf Herz, Magen, Milz und Haut. Er soll vor Ohrenschmerzen schützen und eine lindernde Wirkung auf Ohrentzündungen haben. Ferner wird ihm nachgesagt, den Gehörsinn zu schärfen, und bei Innenohrerkrankungen sowie Gleichgewichtsstörungen zu helfen. Belege für die angeblich heilenden Wirkungen gibt es allerdings nicht. Die bedeutendsten Lagerstätten des schwarzen Onyx liegen im Jemen, in Brasilien, Uruguay, Argentinien, Mexiko, Indien und auf Madagaskar. In Deutschland gab es im Mainzer Becken in Rheinland-Pfalz Funde, die in der dortigen Schmuckindustrie verarbeitet wurden. In die Jugendliteratur hat der Onyx durch die Autorin Jennifer L. Armentrout Einzug gehalten. In ihrer Fantasyreihe „Obsidian“ ist der Titel des zweiten Bandes „Onyx-Schattenschimmer.