Stein des Monats Februar 2025: Holzstein

Das Mineralienmuseum Mettingen präsentiert: Stein des Monats Februar 2025: Holzstein (versteinerte Hölzer).
Holzstein ist der alte Begriff, mit dem man versteinerte Hölzer bezeichnete. Versteinerte Hölzer, die eine unermessliche Farben- und Formenvielfalt zeigen, sind eindrucksvolle Kunstwerke der Natur. Seit sie als Dekorationsgegenstände, als Tischplatten oder Wandbilder zum Einsatz kommen, ist die Nachfrage riesig und sind die Preise explodiert. Schon die Etrusker kannten versteinerte Hölzer, gingen aber davon aus, dass es sich um Knochen von Göttern handelte, und sahen sie daher als heilig an. In Äthiopien wird versteinertes Holz aufgrund seines besonderes Klanges noch heute in christlichen Kirchen als Glocke eingesetzt. Aufgrund seines erstaunlich reinen Klanges kommt versteinertes Holz sogar für den Bau von Musikinstrumenten in Betracht. Versteinerte Hölzer finden sich weltweit und werden selbst in Wüsten gefunden und legen so eindrucksvoll Zeugnis vergangener Vegetationen ab. Die Versteinerung selbst ist ein komplizierter Vorgang, der Millionen von Jahren in Anspruch nimmt. Unter Holzstein versteht man verkieseltes Holz, das hauptsächlich aus Siliziumdioxid besteht und eine Härte von 5 – 7 auf der Richterskala nach Friedrich Mohs aufweist. Bei den auch als Kieselholz bekannten Versteinerungen handelt es sich um Quarzmineralien, da sie im Regelfall aus Kieselsäure und Chalzedon bestehen. Wenn Bäume absterben und umstürzen, müssen sie schnell von Sedimenten oder Vulkanasche bedeckt und luftdicht eingeschlossen werden. Nur so gibt es Jahrmillionen später gut erhaltene versteinerte Hölzer. Auch Stämme, die in Seen, Flüssen oder Meeren landeten und dort von Schlamm und Geröll bedeckt wurden, können zu fossilem Holz werden. Das Wasser löst organische Stoffe aus dem Holz und ersetzt sie durch mineralische Stoffe. In Deutschland ist in Chemnitz ein versteinerter Wald zu bewundern. In Osnabrück wurde im Schölerbergmuseum einem 300 Millionen Jahre alten Wurzelstock einer Sigillaria (Siegelbaum), den man auf dem Piesberg fand, mit einem nacherstellten Karbonwald ein ganz besonderes Denkmal gesetzt. In den USA sind die Bundesstaaten Utah und Arizona mit ihren besonders farbenprächtigen, versteinerten Araukarien federführend. Bei den Bäumen im Escalante Petrified Forest State Park soll das Wort Petrified im Namen des Parks nicht nur für den Versteinerungsprozess stehen, sondern zugleich auch Souvenirjäger vom unerlaubten Einsammeln versteinerter Hölzer abhalten, da dies einer Sage nach unweigerlich zum Untergang des Sammlers führe. Nur die Rückgabe der Beute vermag diesen Fluch aufzuheben. Auch in Mettingen gibt es außerhalb des Mineralienmuseums versteinerte Hölzer in freier Natur zu bewundern. Im Garten vor der ehemaligen Gaststätte Pieper steht ein versteinerter Stamm eines Ackerschachtelhalms. Kaum zu glauben, dass dieses heute als Unkraut gefürchtete Kraut, mal solche Ausmaße hatte und Bäume hervorbrachte. Oberhalb des Köllbachtales auf der Heinrichshöhe steht ein versteinerter Siegelbaum (Sigillaria), dessen Alter 300 Millionen Jahre beträgt. Beide Fossilien verdanken wir dem hiesigen Bergbau und die Stämme geben eindrucksvoll Zeugnis davon ab, wie die einheimische Pflanzenwelt damals aussah. Wem mehr an farbigen Hölzern gelegen ist, dem seien die versteinerten Hölzer und Holzscheiben im Museum empfohlen, die wir in den letzten Jahren aus anderen Sammlungen übernehmen konnten.